Internet unter Kontrolle!?

Seite 2: Wer kontrolliert mit welchen Zielen welche Prozesse?

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Interessensverbände, einzelne Wirtschaftsunternehmen, Politiker auf nationaler oder internationaler Ebene - alle fühlen sich in der einen oder anderen Weise berufen zur die "Gestaltung" des Internet. Regelungsbedarf gibt es tatsächlich genügend - selbst wenn es sich "nur" um Absprachen über neue Protokolle, Standards oder um die Übernahme des Datenverkehrs anderer Netzwerke handelt. Abgesehen von der rein technischen Kontrolle lassen sich die wichtigsten Regelungsgebiete zu den Punkten Kontrolle der Infrastruktur und des Netkommerzes bzw. der Inhalte verdichten. Besonders bei den letzten Bereichen konkurrieren dabei jeweils politische und marktbezogene Lösungen, die sich aber kaum sauber trennen lassen.

Basiskontrolle I: die Technik

Die geniale, fundamentale und dennoch einfache Technik des TCP/IP hat die Stärke des Internet begründet. Sie hat sich als gemeinsame Übertragungsmethode zwischen allen Computerplattformen etabliert und hauptsächlich mit zum Boom des Internet beigetragen. Doch das Internet-Protokoll steht angesichts der wachsenden Übertragungsanforderungen an das Netz vor Leistungsschwierigkeiten. Eine neue Version ist zwar bereits verabschiedet, wer sie wann allerdings einsetzt, ob sie von allen Netzbetreibern gleichzeitig oder ob sie überhaupt implementiert wird, ist allerdings noch völlig offen (Internet 2010 Teil II). Die IETF ist zwar nach wie vor um gemeinsame Standards bemüht, allerdings wachsen die Bestrebungen einzelner Internet Provider und Netzwerkbetreiber, selbst Vorgaben für die Netzwelt durchzusetzen.

Auch die "Sprache" des World Wide Web, die Hypertext Markup Language (HTML), die anfangs Webdesignern eine relativ verläßliche Grundlage für die Darstellung von Inhalten an die Hand gab, ist inzwischen im Krieg zwischen den Browserherstellern Microsoft und Netscape einerseits zwar ständig erweitert, andererseits dadurch aber auch verwässert worden. Und während sich das World Wide Web Consortium unter der Leitung des HTML-Erfinders Tim Berners-Lee auch bei der momentan aktuellen Version 3.2 der lingua franca des Webs um die vielbeschworene Interoperabilität bemüht, schaffen die Browsergiganten im Kampf um die Marktanteile fröhlich weiter ihre eigenen Standards, so daß die "best viewed"-Buttons inzwischen zur Verschönerung jeder auf dem neuesten Stand(ard) basierenden Seite beitragen. Sowohl auf der Protokoll-, als auch auf der HTML-Basis zeichnen sich aufgrund der "Marktregulierung" folglich Spannungsverhältnisse ab, durch die die eigentlichen Kompatibilitätsvorteile des Internet in Gefahr geraten.

Basiskontrolle II: Zugänge und Infrastruktur

In der Theorie ist das Internet das beste Instrument, die Informationsgesellschaft mit ihren interaktiven und multimedialen Netzanwendungen den Bürgern einfach, überall und zu einem erschwinglichen Preis nahe zu bringen. "Doch das Internet ist gleichzeitig das am wenigsten zugängliche der großen weltweiten öffentlichen Netzwerke" so der ernüchternde Reality-Check des Generalsekretärs der ITU, Pekka Tarjanne.

"97 Prozent der Internet Host Computer sind in den Hochverdienstländern, in denen aber nur 16 Prozent der Weltbevölkerung leben." Und selbst unter den OECD-Nationen sind die Basisressourcen noch sehr unausgewogen verteilt: Von den 16 Millionen Hosts waren Anfang 1997 dem Internet-Report der ITU zufolge fast Zwei-Drittel in Nordamerika angesiedelt oder dorthin aus Geschäftsgründen verlegt worden. Das auf die Telekommunikationsindustrie ausgerichtete Businessmagazin tele.com) befürchtet angesichts dieses "World Wide Weight" in seiner Septemberausgabe auch bereits einen Alptraum auf der infrastrukturellen Ebene des Internet, da sich im Gegensatz zu der naturgemäß dezentralen Grundlage eines Netzes alle Internet-Provider vor allem auf die Backbones in den Vereinigten Staaten ausrichten.

The increased concentration of infrastructure and traffic into the United States not only works against the distributed philosophy of the Internet but also threatens to endanger the 'Net's international growth and overwork the U.S. backbone to the point of exhaustion.

Andreas Evagora in tele.com 9/97

Europäische und australische Kabelleger beschweren sich gleichzeitig, daß sie zwar ständig teure neue Verbindungen nach Nordamerika bauen müssen und dadurch auch den amerikanischen Surfern bessere Voraussetzungen schaffen, aber von den dortigen Providern keine Ausgleichszahlungen für diesen Ausbau der Infrastruktur erhalten. Außerdem bleiben die Datenwege in den nicht-amerikanischen Ländern eher Trampelpfade, da die Pakete oft schneller über die USA und wieder zurück verschickt werden können und oft auch immer noch Vereinbarungen über den viel kürzeren Datenaustausch im eigenen Land fehlen. So hat die Deutsche Telekom laut tele.com etwa immer noch keinen Anschluß an den bedeutenden Internet-Knotenpunkt zu anderen kommerziellen Providern in Frankfurt. Der Datenstrom von T-Online zu Germany.net fließt daher nach wie vor über die Staaten.

Viele Länder wären allerdings schon froh, wenn sie überhaupt einen Anschluß an das Telefonnetz, Gelder für die Computerausrüstung und dann noch für schnelle Internetleitungen hätten. Als "größte Herausforderung" sieht es beispielsweise der südafrikanische Minister für Post, Telekommunikation und Rundfunk, Jay Naidoo, an, "Afrika an die Zukunft anzuschließen." Er hofft auf die Unterstützung der ITU und gemeinsam mit ihr auf eine "African Renaissance" - so auch der Titel der Africa Telecom 98, die von der ITU im Mai nächsten Jahres in Johannesburg organisiert wird. Naidoos Ansicht nach sollten die "Verdrahter" der Welt den infrastrukturellen Ausbau Afrikas auch weniger als große Anstrengung denn als große Business-Chance sehen, auch wenn heute in den Schulen Sowetos noch kein Kind je etwas vom Internet gehört, geschweige denn gesehen habe.

Noch ist jedoch unklar, wer für die Investitionen in die Infrastrukturen der Entwicklungsländer tatsächlich aufkommen soll. Allerdings gibt es inzwischen verschiedene Wege, auf denen die Kommunikationsvielfalt der Informationsgesellschaft auf bzw. über ihre Benutzer kommen kann. Es muß nicht immer Kabel sein: "Vom technologischen Standpunkt her ist es keine Frage mehr, daß das universelle Recht auf Kommunikation möglich ist", meint zumindest Craig McCaw, seines Zeichens Vorstand von Teledesic, der Bill Gates gehörenden Firma, die mit rund 300 Niedrigfliegern jeden Flecken der Erde mit ausreichend Bandbreite versorgen will. 9 Milliarden Dollar will sich Teledesic das Himmelfahrtsunternehmen kosten lassen - und diese Ausgaben sollen sich natürlich irgendwann auch einmal rentieren.

McCaw erklärte allerdings den staunenden Zuhörern auf der Telecom Interactive, daß seine Satelliten genau das Richtige seien für die Breitbandkommunikation in Ländern ohne bisherige Telekommunikationsinfrastruktur: "Es handelt sich dabei um eine einmalige Investition." Einmal getätigt, enstünden kaum weitere Kommunikationskosten. Er könne sich deswegen durchaus vorstellen, "Bandbreiten in Ländern mit ansonsten wenig Nachfrage für Ausbildung oder Telemedizin zur Verfügung zu stellen" - und zwar "billig oder umsonst." Vorausgesetzt natürlich, daß das Geschäft mit der Satellitenversorgung in den reicheren Nationen brummt.

Ob Satellit oder Kabel in seinen unterschiedlichsten Ausführungen - wer in Zukunft die realen oder virtuellen Datenwege beherrscht, hält die grundlegendste Macht über die Kommunikations- und Geschäftsstrukturen des kommenden Jahrtausends in Händen. Internetprovider, Telefonbetreiber und Satellitengesellschafter stehen sich dabei heute eher noch im Konkurrenzkampf gegenüber - wie von Befürwortern der reinen Marktlehre vorgesehen. Doch die Konvergenz auch dieser Branchen wird allgemein erwartet und ist derzeit im vollen Gange.

WorldCom is the nation's fourth largest long distance carriere (for now). We pride ourselves on providing services and technological innovation that truly reflect the needs of business and residential customers.

Selbstdarstellung von WorldCom

Das Konglomerat Worldcom scheint dabei Modell stehen zu wollen: In aller Stille hat sich die einstmals öffentliche Telefongesellschaft aus Mississippi seit 1985 durch eine Reihe von rund 50 Akquisitionen, Fusionen und Vereinbarungen nach ganz weit oben im Netzgeschäft katapultiert. Höhepunkte auf dem taktisch durchgeplanten Parcours waren der Aufkauf der Mutterfirma eines der größten Internetproviders, UUNet Technologies, für etwa 2 Milliarden Dollar und jüngst die in einem Zuge durchgeführte Übernahme der Netzwerkabteilungen von Compuserve und America Online (AOL). Gleichzeitig betreibt Worldcom noch die Infrastruktur des Microsoft Networks (MSN), so daß sich der Präsident von Worldcom, Bernard J. Ebbers, zusammen mit seinem Chefstrategen John Sidgmore, ein kaum noch zu überblickendes "Netzwerk" von Untergruppen und Firmenkontakten geschaffen hat, die von Bertelsmann in Deutschland bis zu Microsoft in Redmond gehen. Die Gates-Firma wird von vielen sogar als eigentlicher Geldgeber für die Einkaufstouren in der Kommunikationslandschaft gesehen: immerhin hält Microsoft 15 Prozent Aktienanteile an Worldcom.

Von Netzanarchie läßt sich damit zumindest auf der Betreiberebene kaum noch sprechen. Vieles deutet darauf hin, daß sich im Providergeschäft neue Monopole bilden. UUNet etwa expandiert bereits kräftig weiter und hat vor kurzem auch den größten Provider der Niederlande geschluckt. Gleichzeitig ändert UUNet die Spielregeln und läßt nur noch den Datenverkehr vergleichbar großer Provider seine Netzwerke passieren. Eine Insel im Datenstrom könnte sich so schnell zum alles aufsaugenden Ozean entwickeln. Und das Netzwesen wäre damit erneut ein Fall für die Politik ...

Ökonomische Kontrolle: E-Commerce - Duty Free versus Bit-Tax

Allgemein wird das Feld für politische Kontrolleure attraktiver, je mehr man sich den Inhalten und Anwendungsfeldern, der eigentlichen Nutzung der Netzstruktur nähert. Einig sind sich Unternehmen und Administrationen dabei noch, daß E-Commerce, der Einkauf und das Business-to-Business-Geschäft über das Netz, die Killer-Applikation für die Informationsgesellschaft sein soll. Schwieriger wird es schon, was in welcher Form im Netz "gehandelt" werden darf, wie man mit Pornoanbietern und sonstigen Rechtsbrechern umgehen soll. Insgesamt geht es in der Diskussion um das Internet immer weniger um die Entstehung einer neuen Öffentlichkeit und eines neuen im Dienste der Gesellschaft und der Demokratie stehenden Mediums, sondern in der Regel um Geschäftspotentiale und zu erwartende Umsätze.

For the telecommunications industry, the Internet represents a once-a-decade opportunity to develop new markets and new applications. Longer established telecommunication markets, such as voice telephony or text communications, are well into the mature phase of their product cycles... The telecommunications sector is urgently looking for the type of new demand drivers that the Internet could provide.

Report der International Telecommunication Union: Challenges to the Network. Telecoms and the Internet.

Schon in seinem ersten ausführlichen Bericht über das Internet ("A Survey of the Internet - The Accidential Superhighway") im Juli 1995 hatte der Economist das Netz vor allem als neue und allgemeine Form des freien Marktes gefeiert: "The explosive growth of the Internet is not the result of a fad or a fluke, but the result of a digital free market unleashed."

Doch während die prognostizierten Umsätze für das nächste Jahrtausend sehr hoch sind - IDC spricht von 220 Milliarden Dollar, Forrester sogar von 327 Milliarden -, sind sich Marktforschungsinstitute, Webverkäufer wie Politiker ausnahmsweise einig, daß die 1996 rund 2 bis 3 Milliarden umgesetzten "Netzdollar" noch nicht den Erwartungen und Möglichkeiten entsprechen. Die US-Regierung hat deswegen Mitte des Jahres ein Framework for Global Electronic Commerce erlassen, um die Verkäufe über das Netz zu befördern, und die EU hat wie immer kurze Zeit später nachgezogen mit der Bonner Erklärung. Beide Rahmenwerke schreiben wie die ihnen vorangegangenen grundsätzlichen Positionspapiere zur Information Infrastructure bzw. zur Informationsgesellschaft die grundsätzliche Führung des privaten Sektors fort.

Neben der kurzen Erwähnung von Problemen wie Copyright, Kryptographie oder dem Schutz von Markenzeichen steht die Steuerfrage im Vordergrund der Rahmenwerke. Vor allem das amerikanische Papier vertritt dabei die These, daß keine neuen Steuern und Gesetze das noch recht unerforschte Cyberterrain begrenzen sollen. Während in den Darlegungen des Clinton-Beraters Ira Magaziner, der hauptsächlich für das "Framework" verantwortlich ist, dabei völlig offen bleibt, inwiefern bereits bestehende Steuern - wie beispielsweise die Mehrwertsteuer - auch bei Netzeinkäufen fällig werden, bezieht die EU hier deutlichere Stellung: Natürlich müßten die ganz normalen Abgaben auch beim E-Commerce berücksichtigt werden, machte der EU-Kommissar Martin Bangemann auch auf der Telecom Interactive noch einmal klar. Einem "Freihafen" Internet, aber auch einer zusätzlichen "Bit-Tax", die pauschal alle Datenströme im Netz steuerpflichtig machen würde, erteilte er damit erneut eine klare Absage.

Genau für eine Abgabe auf jede in den Netzwerken vollzogene Transaktion macht sich dagegen der Leiter der Abteilung Information und Informatik der UNESCO, Philippe Quéau, in Anlehnung an die bereits 1972 entwickelte und nach seinem mit dem Nobelpreis geehrten Erfinder benannte "Tobin-Tax" (vgl. Rezension) stark: "3000 Milliarden Dollar fließen täglich im Rahmen der globalen Finanzwirtschaft durch die Netze. Darauf erhobene Steuern würden alle Aufgaben des Staates zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Sektors finanzieren", erläutert der französische Kulturkämpfer, der gleichzeitig für einen neuen sozialen Vertrag für das Informationszeitalter im Sinne Rousseaus plädiert. Seiner Meinung nach greifen die allein auf den Kommerz ausgerichteten Rahmenwerke zu kurz, sind die "Einflüsse der Privatinteressen" gefährlich für das öffentliche Wohlergehen: "Der Bürger des Dritten Jahrtausends ist nicht nur ein Konsument und ein Käufer. Er hat viele Bedürfnisse, die nicht vom Markt gelöst werden." Klare Worte, die allerdings auf keine Gegenliebe bei den Unternehmensvertretern und Marktaktivisten auf dem Podium stießen.

Content-Control

Im Bereich der Kontrolle von Inhalten ist die einzige Übereinstimmung von Anbietern wie Regulierern, daß es noch zu früh sei für klare Bestimmungen und Gesetze. Das Medium erst verstehen lernen, keine Geschäftsidee im Keim ersticken und neue Verhaltensregeln in Experimenten testen, sind die allgemein anerkannten Devisen. Was im Detail natürlich nicht verhindert, daß z. B. einzelne amerikanische Bundesstaaten oder europäische und asiatische Länder durchaus eigene Wege gehen. So reifen in den Staaten etwa Überlegungen, das Gewinnspiel im Netz zu untersagen; Deutschland hat derweil bereits trotz heftiger Kritik seine eigenen Multimediagesetze erlassen; und in Singapur, China oder Malaysia wachsen langsam aber beständig Sicherheitsmauern um die dortigen Netizens. Möglichkeiten und Ansatzgebiete zur rechtlichen und politischen Kontrolle bieten sich im Content-Bereich tatsächlich noch genügende, und so mancher Profilierungsversuch von Politikern und Rechtsanwälten bleibt zu erwarten.

Orte voller Gegensätze: Dichotomien der Netzwerke

Zahlreiche Interessen stoßen bei der mit ebenso zahlreichen Hoffnungen verknüpften Fortentwicklung des Internet zu der zentralen Kommunikations- und Geschäftsplattform des nächsten Jahrtausends aufeinander. Unterschiedlichste Kulturen begegnen sich im Cyberspace, fremde Nationen geraten in Kontakt, alteingesessene Netizens sehen sich mit Newbies konfrontiert, Internet Provider mit Telecoms, Bürgeraktivisten mit harten Kalkulierern und Verehrer des freien Marktes mit Befürwortern eines starken Staates. Nationale Interessen müssen sich mit internationalen Ansprüchen zur Deckung bringen lassen, Länderregierungen müssen sich Weltorganisationen unterordnen.

Nur schwierig lassen sich jedoch gemeinsame Nenner im Erreichen des Zieles einer wie auch immer gearteten Informationsgesellschaft finden, solange eine tatsächlich transkulturelle Gesellschaft noch nirgends zu entdecken ist, solange die Kontinente allein auf die Kompetenzstärke ihrer eigenen Wirtschaft ausgerichtet sind, und solange kurzfristige ökonomische Interessen einzelner Unternehmen oder ganzer Volkswirtschaften dem langfristigen Wohlergehen der Weltbevölkerung vorgezogen werden. Der globale Cyberspace bietet in diesen Spannungen nur ein Abbild der realen Gesellschaften, wenn er auch gleichzeitig ein zusätzliches Feld möglicher "Eroberungen" darstellt.

Ein von zahllosen Gegensätzen geprägtes Abbild, das viele Fragen offen läßt und sich am deutlichsten in der Diskussion um die Kontrolle über die Netzwerke manifestiert: "Einerseits wird Regulierung als einengend, teuer und marktfeindlich angesehen, andere empfinden sie dagegen als eine Voraussetzung für neue Gelegenheiten, verstehen sie als Spielregel und als Bedingung für die Erreichung gesellschaftspolitischer Ziele", faßt Robert Frieden, Professor für Telekommunikation an der Pennsylvania State University die Debatte zusammen. Feste Vorgehensweisen und geeignete Lösungswege sieht er angesichts all der Gegensätze - von global/lokal, real/virtuell, freiem Zugang/pay per view, öffentlichem Interesse/Privatinteresse bis zur Unterscheidung Homo sapiens versus Homo ökonomicus - nicht unmittelbar im Entstehen. Der Bürger selber, der in naher Zukunft all die ihm über die Netzwerke gelieferten intelligenten Applikationen konsumieren und bezahlen soll, hat derweil seinen Rundgang über die Internationale Funkausstellung oder die Cebit auch längst wieder vergessen und schaut lieber den Abendtalk im "Free-TV".