Israel und Iran am Rande eines Krieges: Das Szenario für höhere Ölpreise und Inflation
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Krieg zwischen Israel und Hamas könnte sich zu einem Flächenbrand ausweiten. Direkte Konfrontation mit dem Iran möglich. Drei Szenarien für die ökonomischen Folgen.
Die Welt schaut in diesen Tagen auf die Ereignisse im Nahen Osten. Nach den Terroranschlägen der Hamas auf Israel droht ein neuer Krieg in der Region, dessen wirtschaftliche Folgen auch in Europa und Nordamerika deutlich zu spüren sein dürften.
Dies betrifft vordergründig die Energie- und Warenpreise, wie Bloomberg Economics anhand von drei möglichen Szenarien zeigt. Das Weltwirtschaftswachstum könnte auf 1,7 Prozent sinken, was einen Wohlstandsverlust von einer Billion US-Dollar bedeuten würde. Gleichzeitig könnte der Ölpreis auf 150 US-Dollar pro Barrel steigen, was an den Tankstellen deutlich zu spüren wäre.
Konflikte im Nahen Osten können die ganze Welt erschüttern, da die Region ein wichtiger Energielieferant ist und wichtige Handelsrouten dort verlaufen. Der arabisch-israelische Krieg von 1973, der ein Ölembargo und eine jahrelange Stagflation in den Industrieländern zur Folge hatte, ist dafür ein anschauliches Beispiel.
Heute könnte es die Industrieländer allerdings ungleich härter treffen als damals. Ihre Volkswirtschaften haben sich bislang nicht vollständig von den Verwerfungen der Coronapandemie erholt, sie kämpfen mit hoher Inflation und steigenden Zinsen, die das Wachstum bremsen.
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Zudem hat die Sanktionspolitik der letzten Jahre die Auswahl an alternativen Energiequellen deutlich eingeschränkt. Ein Krieg im Nahen Osten könnte das Angebot an Öl und Gas verknappen und die Preise in die Höhe treiben. Die Folge wäre ein neuer Inflationsschub durch steigende Energiepreise.
Eine israelische Bodenoffensive im Gazastreifen gilt als sehr wahrscheinlich. Im Jahr 2014 war die Entführung und Ermordung von drei Israelis durch die Hamas der Auslöser für den Einmarsch in den Gazastreifen. Diesmal ist die Zahl der Opfer – und der Druck auf die israelische Regierung – deutlich höher.
Im ersten Szenario von Bloomberg Economics bleiben die Feindseligkeiten weitgehend auf den Gazastreifen und Israel beschränkt. Im zweiten Szenario weitet sich der Konflikt auf Nachbarländer wie den Libanon und Syrien aus, in denen sich starke Milizen befinden, die von Teheran unterstützt werden. Damit würde der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Israel und dem Iran. Im dritten Fall kommt es zu einer Eskalation und einem direkten militärischen Schlagabtausch zwischen den beiden regionalen Feinden.
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