JFK und die Dallas Cowboys
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Aufklärung des Attentats auf John F. Kennedy – Die blinden Flecken des Warren-Reports: Un-Untersuchung (Teil 1).
Als die US-Regierung nach dem Attentat auf John F. Kennedy einen politischen Untersuchungsausschuss einsetzte, glaubten die Mitglieder ihre präsentierten Ergebnisse selber nicht. Auch nach 59 Jahren bleibt ein wesentlicher Teil der Akten gesperrt, obwohl der JFK-Act eine Veröffentlichung der letzten Dokumente für spätestens 2017 vorsah.
Vieles über Kennedys Feinde ist allerdings ein offenes Geheimnis, auch hat inzwischen mancher Zeitzeuge sein Gewissen erleichtert.
The day they blew out the brains of the king
Bob Dylan – Murder Most Foul
Thousands were watching, no one saw a thing
It happened so quickly, so quick, by surprise
Right there in front of everyone's eyes
Greatest magic trick ever under the sun
Perfectly executed, skillfully done
Aus den über die Jahre erfolgten Freigaben ist ersichtlich, dass man mit zurückgehaltenem Material 1964, 1975, 1978 und 1998 bestimmte Kreise vor Verdacht schützen wollte, welche die Ermittler von Anfang an schonten.
Die Aufklärung des Attentats fiel originär in die Zuständigkeit der Bundespolizei FBI. Einem bis 2017 zurückgehaltenen Memo zufolge galt direkt nach Oswalds Tod FBI-Chef Hoovers Sorge weniger der Aufklärung des Verbrechens als der Frage, ob man die Öffentlichkeit von der Täterschaft Oswalds überzeugen könne.
Alleintäter sei der angeblich verwirrte Kommunist Lee Harvey Oswald, der zwischenzeitlich in die Sowjetunion ausgewandert sei und sich dann öffentlich für Castro engagiert habe. Oswald soll eigenmächtig mit einem billigen Gewehr aus einem Gebäude, in dem er kurz zuvor Arbeit gefunden habe, beim dritten Schuss Kennedy von hinten im fahrenden Auto tödlich getroffen haben.
Bei einem Festnahmeversuch habe Oswald den tapferen Polizist J. D. Tippit erschossen. Der Nachtclubbesitzer Jack Ruby habe dann Oswald aus politischen Motiven spontan getötet. Weitere Beteiligte gäbe es nicht.
Politveteranen, die selbst Präsidenten waren oder werden wollten, hatten jedoch bereits kurz nach dem Mord wenig Zweifel, wo die Hintermänner zu suchen waren:
Harry S. Truman
Am Tag nach den Schüssen vom 22.11.1963 begann Ex-Präsident Harry Truman die Arbeit an einem Zeitungsartikel, der kaum zufällig genau einen Monat später ohne sonstigen Anlass erschien. Darin forderte Truman die Reduzierung des Auslandsgeheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA) auf das Sammeln von Informationen.
Als er die CIA geschaffen habe, hätte er keine Mantel- und Dolch-Operationen in Friedenszeiten im Sinn gehabt. Stattdessen habe sich die CIA zu einem operativen und politischen Arm der Regierung entwickelt und werfe einen Schatten auf das Ansehen der USA als freie und offene Gesellschaft.
Dwight D. Eisenhower
In seiner berühmten Abschiedsrede hatte Eisenhower bereits 1961 eindringlich vor der Macht des von ihm so bezeichneten "Militärisch-Industriellen Komplexes" gewarnt. Amerika müsse wachsam sein, um dessen Einfluss zu widerstehen.
Der politisch unerfahrene Eisenhower hatte das politische Tagesgeschäft weitgehend Außenminister John Foster Dulles überlassen, der mit seinem Bruder Allen Dulles gleichzeitig die wichtigste Anwaltskanzlei der Öl- und Rüstungsindustrie führte.
Eisenhower hatte geheime Vorschläge von CIA-Direktor Allen Dulles abgelehnt, der fremde Staatschefs durch Attentate liquidieren wollte. Seit ihm die CIA mit dem U2-Abschuss die Fortsetzung des Kalten Kriegs aufgezwungen hatte, misstraute Eisenhower CIA-Direktor Dulles endgültig, konnte den gut vernetzten Spitzenbeamten jedoch nicht entlassen.
Robert Francis Kennedy
Justizminister Robert Kennedy wahrte nach dem Mord wie die meisten Politiker nach außen hin die Staatsräson. Hätte er seinen Verdacht offenbart, hätte dies einen Bürgerkrieg auslösen können.
Tatsächlich jedoch fragte er nach den Schüssen sogar direkt den stellvertretenden CIA-Chef Richard Helms, ob dessen Leute seinen Bruder getötet hätten.
Die Kennedys waren 1961 nach dem Debakel in der Schweinebucht zum Schluss gekommen, dass Allen Dulles die Kennedys über die Erfolgsaussichten der Invasion der Exilkubaner getäuscht hatte, um den Präsidenten in provozierter Not zum Einsatz von US-Militär zu zwingen.
John Kennedys überraschende Standhaftigkeit sowie die Entlassung der Führungsriege der CIA hatten ihm erbitterten Hass der CIA und der Exilkubaner eingebracht.