Kanadisches Kriegsschiff sorgt für neue Spannungen im Südchinesischen Meer
Anhaltender Konflikt um umstrittene Meerenge: Kanadische Fregatte sorgt zwei Wochen nach Regierungstreffen für Spannungen. China versetzt Marine in Alarmbereitschaft.
Ein kanadisches Kriegssschiff in der Taiwanstraße sorgt für erneute Spannungen im Südchinesischen Meer. Die Präsenz der Fregatte hat am Mittwoch zu Protesten in China geführt, das darin eine "Störung der Situation" sieht.
Chinas Marine war in Alarmbereitschaft
Das kanadische Verteidigungsministerium gab bekannt, dass die HMCS Montreal kürzlich eine "routinemäßige Durchfahrt" durch die Meerenge unternommen habe. Verteidigungsminister Bill Blair bezeichnete dies als Bestätigung des kanadischen Engagements für einen "freien, offenen und integrativen" Indopazifik und verwies auf Kanadas 2022 angekündigte Strategie für die Region, berichtet die South China Morning Post.
Die HMCS Montreal ist eine Fregatte der Halifax-Klasse mit einer Besatzung von rund 240 Matrosen und Piloten. Das Schiff verfügt nach den öffentlich bekannten Informationen über eine Flotte an CH-148 Cyclone-Marinehubschraubern.
Li Xi, Sprecher des Ostkommandos der chinesischen Volksbefreiungsarmee (PLA), sagte gegenüber Pressevertretern, die kanadische Fregatte habe "die Situation gestört und den Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan untergraben". Die Truppen der PLA seien die ganze Zeit in Alarmbereitschaft gewesen und hätten das Manöver genau beobachtet. Li betonte, dass China bereit sei, "auf alle Bedrohungen und Provokationen" zu reagieren.
Angespannte Beziehungen zwischen Montreal und Beijing
Der Besuch der HMCS Montreal fällt in eine Zeit angespannter diplomatischer Beziehungen zwischen Kanada und China. Erst zwei Wochen zuvor hatte der chinesische Außenminister Wang Yi seine kanadische Amtskollegin Melanie Joly in Beijing empfangen, um die angespannten bilateralen Beziehungen zu verbessern.
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Wang betonte bei dem Treffen, dass es "keinen grundlegenden Interessenkonflikt" zwischen China und Kanada gebe und rief zu einer Verbesserung der Beziehungen auf. Er forderte Kanada auf, "ernsthaft über die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern nachzudenken".
Umstrittene Meerenge
Die Taiwan-Straße ist ein etwa 180 Kilometer breites Seegebiet zwischen der Insel Taiwan und dem chinesischen Festland. China, das Souveränität über Taiwan beansprucht, betrachtet die Straße als Teil seiner Hoheitsgewässer. Die USA und Taiwan hingegen betrachten die Meerenge als internationale Wasserstraße.
Kanadische Kriegsschiffe passieren die Taiwanstraße deutlich seltener als amerikanische. Im November 2022 hielten die USA und Kanada jedoch gemeinsam ein Manöver in der Meerenge ab. Dabei kam es zu einem gefährlichen Zwischenfall mit einem chinesischen Kriegsschiff.