Klimakonferenz in Bonn: Die Welt sollte sich auf Endzeit-Szenario vorbereiten
Seite 2: Warnung vor mehr als 50 Jahren
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Vor mehr als einem halben Jahrhundert erschien der erste Bericht an die Menschheit zur Lage der Welt unter dem Titel "Die Grenzen des Wachstums", damals erarbeitet und veröffentlicht vom weltberühmten "Club of Rome". Darin zitieren die Wissenschaftler den damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Sithu U Thant, wie folgt:
Ich will die Zustände nicht dramatisieren. Aber nach den Informationen, die mir zugehen, haben nach meiner Schätzung die Mitglieder dieses UN-Gremiums noch etwa ein Jahrzehnt zu Verfügung, ihre alten Streitigkeiten zu vergessen und eine weltweite Zusammenarbeit zu beginnen, um das Wettrüsten zu stoppen, den menschlichen Lebensraum zu verbessern, die Bevölkerungsexplosion niedrig zu halten und den notwendigen Impuls zur Entwicklung zu geben.
Wenn eine solch weltweite Partnerschaft innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht zustande kommt, so werden, fürchte ich, die erwähnten Probleme derartige Ausmaße erreicht haben, dass ihre Bewältigung menschliche Fähigkeiten übersteigt.
UN-Generalsekretär Sithu U Thant 1972
Die zehn Jahre, von denen U Thant sprach, sind nun lange verstrichen. Aber die Frage, ob das Schicksal der Menschheit noch offen ist, ist noch nicht abschließend beantwortet. Solange sie das nicht ist, müssen die Staaten der Welt, muss die Weltbevölkerung und müssen die internationalen Organisationen und Konzerne alles unternehmen, damit sich das Fenster nicht schließt und alles unterlassen, das die Zukunftsgefährdungen steigert – angefangen beim Wettrüsten.
Schon vor der sogenannten Zeitenwende durch den Ukraine-Krieg gaben die Staaten der Welt sechs mal so viel für militärische Zwecke aus wie für Klimaschutz. Allein das US-Militär wäre beim Ressourcenverbrauch und bei den Verbrennungsgas-Emissionen auf einem der vorderen Plätze der Staaten der Welt, wenn es ein Staat wäre.
Die Folgen für den Lebensraum Erde sind schon in Friedenszeiten unverantwortlich, und sie führen zu Kriegen wie den vielen gegenwärtigen in vielen Teilen der Welt.
Auch das an zwölf Tagen im Juni laufende Luftkriegsmanöver der Nato mit weit über 200 Militärflugzeugen zählt zu Aktionen, die die Menschheit näher an den Abgrund bringen. Es ist nicht hinzunehmen, dass die Klima- und Umweltpolitik das Militär aus den Regierungs- und UNO-Plänen zur Klimarettung heraushält. Schon hier wird eine Scheinheiligkeit deutlich, die massiven Protest im Interesse des Überlebens erfordert.