Kommt der Weltbankrott?

Die aktuelle Schieflage von Firmen in Dubai offenbart, dass es um die weltweiten Finanzmärkte viel schlimmer steht, als es die Medien verkünden

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Nach dem Offenbarungseid von Dubai könnte sich bald herausstellen, dass auch die so genannten Emerging Markets völlig überschuldet und die kommenden Giganten Russland, China und Indien nicht in der Lage sind, die Weltwirtschaft zu stabilisieren. In fünf Jahren könnte die Gesamtverschuldung in den USA bereits auf über 20 Billionen US-Dollar ansteigen. Irgendwann ist dann der Zustand erreicht, wo sämtliche Staatseinnahmen in etwa die Höhe der Zinszahlungen erreichen. Dies liegt daran, dass die Zinseszinsuhr schneller als die Schuldenuhr tickt. Spätestens dann käme der Offenbarungseid und Amerika müsste seinen Bankrott und damit den des Weltfinanzsystems eingestehen.

Schwarze Finanzlöcher

Wie kann es eigentlich sein, dass durch die hohe Staatsverschuldung der USA jedes Jahr eine halbe Billion US-Dollar an Zinsen in den Finanzsektor flossen und viele Banken dennoch pleite sind? In welches Schwarze Loch ist das Geld geflossen?

Nun, das Geld floss natürlich dorthin, wo alles Geld hin fließt, das sich vermehren soll: in die großen Wachstumsregionen der Weltwirtschaft. Jetzt, wo es durch die Krise abgezogen wird, sitzt das Geld bei Investoren, die sich am Boom der Weltwirtschaft eine goldene Nase verdient haben. Dass unter den Reichsten der Welt sich sehr viele Amerikaner befinden, dürfte auf der Hand liegen, denn Geld hat die besondere Eigenschaft, dass es nicht vollständig verschwindet, sondern auch immer wieder in eine andere Tasche wandert. In den letzten 20 Jahren haben sich die Eliten auf Kosten des Mittelstandes bereichert, der nun die Folgen des Bankrotts tragen soll, während sich die Verursacher der Krise in ihren Villen in der Karibik sonnen.

Massenarbeitslosigkeit

Der Managerkapitalismus hat ein perfides Wirtschaftssystem der Selbstbereicherung hervorgebracht, das heute als gescheitert angesehen werden muss. Es muss deshalb einen radikalen Schnitt geben. Abschied von einer Geldpolitik der Schuldenakkumulation!

Entweder der Wirtschaft gelingt es, sich über neue Modelle zu demokratisieren, oder es wird einen Kollaps ungeahnten Ausmaßes geben, in Folge dessen es zur größten Massenarbeitslosigkeit der Geschichte kommen könnte. Wahrscheinlich wird dann Präsident Obama, in Zusammenarbeit mit dem Finanzminister und der Federal Reserve das Land mit noch mehr Dollars fluten. Von der Deflation zur Hyperinflation und zurück, eine perfide Doppelstrategie der Sanierung der maroden Staatsfinanzen auf Kosten der Bürger, in dem sich Deflationsphasen mit Inflationsphasen so lange abwechseln, bis der Mittelstand vollständig enteignet ist.

Handlungsunfähiger Staat

Geldvermögen und Schulden stiegen in den letzten Jahren um ein Vielfaches des Bruttosozialproduktes an. Dies bedeutet, dass immer größere Summen der Steuergelder für Zins- und Zinsenzins aufgewendet werden müssen. Zu allem Überfluss verringert sich auch noch die Kaufkraft der Bürger immer weiter.

Damit wird die Handlungsfähigkeit des Staates untergraben. Durch die zunehmende Verschuldung betragen beispielsweise die Zinsausgaben des Bundes im Jahr 2007 etwa 15 Prozent der gesamten Ausgaben des Bundes. Es ist nur auf den Irrsinn eines falschen Geldsystems zurückzuführen, dass die Bundesschuld der zweitgrößte Posten im Bundeshaushalt der Bundesrepublik Deutschland ist. Deshalb gibt es zu einer Reformation des heutigen Geldwesens keine Alternative, wenn wir nicht bald den Weltbankrott an den Finanzmärkten erleben wollen.