Lawrow an Chinas Außenminister: "Mit vereinten Kräften" im südchinesischen Meer agieren

Russlands Außenminister Sergei Lawrow

Russlands Außenminister Sergei Lawrow

(Bild: Alexandros Michailidis/Shutterstock.com)

Zunehmende Spannungen im Südchinesischen Meer. China und Russland bekräftigen gemeinsame Interessen. Konflikt zwischen Manila und Beijing hält an.

Inmitten zunehmender globaler Spannungen haben sich die Außenminister Russlands und Chinas am Rande des jährlichen Ostasiengipfels (Eas) der Außenminister in Laos getroffen zund dabei die Bedeutung ihrer Zusammenarbeit in Südostasien betont. Wie die South China Morning Post berichtet, sprachen sich Sergej Lawrow und Wang Yi dafür aus, "gemeinsam Einmischungen von außen in der Region entgegenzuwirken".

"Einheitliche Position" Russlands und Chinas

Lawrow dankte China für seine "ausgewogene und kohärente" Haltung während des Krieges in der Ukraine und begrüßte die Initiativen Beijings zur Förderung von Ansätzen, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen, wie das russische Außenministerium mitteilte.

Wang lobte seinerseits die Beziehungen zu Russland als "reif, stabil, widerstandsfähig und autonom" und betonte das gegenseitige politische Vertrauen sowie die Vertiefung der strategischen Zusammenarbeit.

Ohne ins Detail zu gehen, sagte Lawrow: "Wir haben eine einheitliche Position. Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass sie zerstört wird, und wir glauben, dass es wichtig ist, [...] mit vereinten Kräften gegen die Einmischung von Akteuren außerhalb der Region in die Angelegenheiten Südostasiens vorzugehen und einen Beitrag zu Wohlergehen und Wohlstand in der Region zu leisten".

Konflikt im Südchinesischen Meer

Das Südchinesische Meer, ein strategisch wichtiger Seeweg und eine entscheidende Handelsroute, steht derzeit im Zentrum der Globalen Spannungen.

Vier Asean-Mitglieder – Vietnam, die Philippinen, Malaysia und Brunei – sowie China erheben Gebietsansprüche in der Region. Indonesien, ein weiteres Asean-Mitglied, ist ebenfalls besorgt, da seine ausschließliche Wirtschaftszone im Norden der Natunasee innerhalb der sogenannten Neun-Striche-Linie liegt, die China nutzt, um große Teile des Meeres für sich zu beanspruchen.

In diesem Jahr kam es bereits zu mehreren Konfrontationen zwischen China und den Philippinen. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. hat sein Land im Rahmen einer militärischen Partnerschaft näher an die USA angebunden und strebt eine engere Zusammenarbeit mit anderen US-Verbündeten wie Japan und Australien an, was in Beijing mit großem Unbehagen verfolgt wird.

USA und Philippinen: Unstimmigkeiten und Kooperation

Die chinesische Küstenwache hat bei Zusammenstößen mit der philippinischen Küstenwache Wasserwerfer eingesetzt. Manila beschuldigte die Gegenseite, mit gefährlichen Manövern Nachschubmissionen zum umstrittenen "Second Thomas Shoal"-Riff in den Spratly-Inseln zu blockieren.

Die USA signalisierten dabei ihre Unterstützung für die Nachschubmissionen, aber philippinische Beamte lehnten die Angebote der USA ab und bestanden darauf, dass die Operationen rein philippinisch sein sollten.

Letzte Woche haben Peking und Manila eine vorläufige Vereinbarung getroffen, um einen Konflikt um die Sierra Madre zu vermeiden. Das 1999 auf Grund gesetzte Schiff dient den Philippinen als militärischer Außenposten auf dem "Second Thomas Shoal". Dessen Versorgung ist nun wieder gewährleistet, zudem wurde ein "heißer Draht" als direkte Gesprächsverbindung zwischen Beijing und Manila wieder eingerichtet.

Doch bald darauf kam es erneut zu Meinungsverschiedenheiten, nachdem Manila sich gegen Pekings Bedingungen der Vorabinformation und Vor-Ort-Inspektion aussprach.