Lebensmittel: Mindesthaltbarkeitsdatum abschaffen?

Seite 2: Warum der Verzicht auf ein Mindesthaltbarkeitsdatum das Problem nicht löst

Die Lebensmittelabfälle im Handel stellen bei weitem nicht das größte Problem bei den Lebensmittelabfällen dar. Sie machen gerade mal sieben Prozent aus. Und nur hier hat das MHD seine Gültigkeit.

17 Prozent fallen in der Außer-Haus-Verpflegung an und 59 Prozent in privaten Haushalten, wo es kein MHD gibt oder es aufgrund des nicht sachgerechten Transportes oder der Öffnung der Verpackung keine Bedeutung mehr hat.

Abfälle in der Verarbeitung rühren auch daher, dass die deutschen Kunden beispielsweise beim Geflügel nur die Brust nachfragen. Was zudem gerne übersehen wird, ist die Tatsache, dass beispielsweise in Bayern jedes fünfte Tier vom Bauern nicht zum Schlachter kommt, sondern zum Abdecker.

Containern wird deutlich weniger attraktiv, wenn der Handel Waren kurz vor dem MHD im Preis deutlich reduziert. Dann bleibt für den Container kaum noch etwas übrig und mancher Kunde leistet sich unvermittelt ein Lebensmittel, das ihm sonst eher zu teuer war.

Immer mehr Lebensmittelhändler setzen dies inzwischen auch schon um und mit optimierten Warenwirtschaftssystemen lässt sich dies auch ohne ausufernden Aufwand realisieren.