Lockdowns: Wer gewinnt, wer verliert?
Seite 2: Kosten und Nutzen der Coronamaßnahmen in Industrieländern
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Am 20.1.2022 erschien genau zu dieser Fragestellung im Wall Street Journal ein Artikel mit dem Titel "Eine ökonomische Bewertung der Covid-Lockdowns". Darin heißt es:
Inzidenzen einer Krankheit zu reduzieren ist nicht notwendigerweise wünschenswert, wenn exzessive Prävention in Form von Lockdowns oder Schulschließungen die Gesellschaft mehr kostet als der Schaden, den die Krankheit verursacht. Wir sperren nicht unsere Autobahnen ab, um die Unfalltoten zu minimieren, obwohl es gefährliche Fahrer gibt. Aber genau das tun wir, wenn die Regierung interveniert, um ansteckende Krankheiten einzuschränken, wenn sie beispielsweise Zwangsimpfungen einführt, die die Verbreitung der Krankheit nicht verhindern.
Wall Street Journal
Das einflussreiche US-Wirtschaftsblatt verweist in dem Artikel auf eine Studie der University of Chicago von Anfang 2020, die schätzte, dass etwa 80 Prozent der Schäden, die durch Covid verursacht werden, von den Abwehrmaßnahmen kämen und nur 20 Prozent von der Krankheit selbst.
Heute zeige sich, dass durch die US-Politik, die im Gegensatz zu Europa nicht die ganze Wirtschaft abgewürgt habe, insgesamt ein geringerer gesamtgesellschaftlicher Schaden angerichtet wurde als in Europa.
US-Präsident Joseph Biden solle nicht die Reduzierung der Anzahl der Covid-Toten um jeden Preis als Ziel haben, sondern die Minimierung des gesellschaftlichen Gesamtschadens, der den Schaden durch Lockdowns, Schulschließungen und unproduktive Wirtschaftseinschränkungen mitberücksichtige.
Im Zusammenhang mit unproduktiven Wirtschaftseinschränkungen berichtete das Wall Street Journal ebenfalls am 20.1.2022 zu Corona, dass Genesene einen besseren Infektionsschutz hätten als Geimpfte. Dieses Ergebnis wurde von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) am 19.1.2022 veröffentlicht, die 1,1 Millionen Delta-Covid-Fälle aus den Monaten Mai bis November 2020 in den USA erfasst hatten.
Zitiert wird der CDC-Epidemiologe Benjamin Silk: "Wenn wir auf Sommer und Herbst 2020 schauen, als Delta in den USA dominierend wurde, bot das Überleben einer Infektion einen größeren Schutz" als eine Impfung.
Das sind bemerkenswerte Aussagen im führenden US-Wirtschaftsjournal: Die gesamtgesellschaftlichen Kosten der politischen Coronamaßnahmen seien unnötig hoch, die Maßnahmen also stark übertrieben gewesen, die Kosten sehr viel höher als der Nutzen. Zudem wird nun eine Impfung, teilweise mit Zwangsmaßnahmen, propagiert, "welche die Verbreitung der Krankheit nicht verhindert" und die einen geringeren Schutz vor einer künftigen Corona-Erkrankung bietet als das Durchgehen durch die Krankheit selbst.
Solche Aussagen findet man im deutschen öffentlichen oder gar politischen Diskurs fast gar nicht. Gründliche Untersuchungen der Verhältnismäßigkeit der deutschen Coronamaßnahmen und eine offene Diskussion darüber wären auch in Deutschland dringend erforderlich.