MH370: Das ungelöste Rätsel – Zehn Jahre danach
Zehn Jahre sind vergangen, doch das Schicksal des Fluges MH370 bleibt ein ungelöstes Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Was hat zum Absturz der Maschine geführt?
Beim Malaysia-Airlines-Flug MH370 tappt man auch nach zehn Jahren noch völlig im Dunkeln. Sicher ist bis heute nur, dass die Maschine abgestürzt ist, weil man Teile gefunden hat, die eindeutig der abgestürzten Boeing 777 zugeordnet werden können.
239 Menschen waren an Bord von Flug MH370, als dieser am 8. März 2014 kurz nach Mitternacht in Kuala Lumpur mit dem Ziel Peking startete, dort aber nie ankam.
Die letzte bekannte Position der MH370
Die Boeing 777 mit der Registrierung 9M-MRO war knapp zwölf Jahre alt, aber bereits mit einem ADS-B-Sender ausgestattet. Sie wurde regelmäßig von Diensten wie Flightradar24 verfolgt. Auch in der fraglichen Nacht konnte Flightradar24 die Position der Maschine ermitteln. Demnach wurde die Boeing 777 zwischen 1.19 Uhr und 1.20 Uhr Ortszeit getrackt, als die Maschine ihre Flugrichtung von 25 Grad auf 40 Grad änderte.
"Good night, Malaysian three seven zero" war die letzte Nachricht des Piloten von Flug MH370. Dann änderte die Maschine ihren vorgesehenen Kurs und verschwand spurlos, nachdem ihr Transponder offenbar ausgeschaltet worden war.
Die Rolle des ACARS-Systems bei MH370
Das ACARS-System, bei dem die Triebwerke und andere Subsysteme des Flugzeugs über Satelliten oder Funkstationen am Boden Daten über ihren Zustand und ihre aktuelle Position übermitteln, soll deutlich schwerer auszuschalten sein als der ADS-B-Sender. Dennoch wurde er nach dem Start in Kuala Lumpur kurz vor der Ostküste Malaysias abgeschaltet.
Das malaysische Militär soll Signale eines Flugzeugs auf dem Weg nach Westen verfolgt haben und vermutet, dass es sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit um die vermisste Boeing handelt.
Die Suche nach den Flugschreibern im Fall MH370
Es gibt zwei verschiedene Arten von Flugschreibern. Der Flugdatenschreiber zeichnet Flugdaten, Flughöhe und Fluggeschwindigkeit auf. Der Cockpit Voice Recorder zeichnet nicht nur die Gespräche der Piloten auf, sondern auch die Kabinenlautsprecher und andere Geräusche im Cockpit.
Ohne den Stimmenrekorder gibt es bislang keine belastbaren Hinweise, die die Vermutung eines geplanten Selbstmordes des Piloten ähnlich wie im Fall des Germanwings-Fluges 4U9525 bestätigen könnten.
Diese Vermutung war aufgekommen, nachdem auf den Festplatten des persönlichen Flugsimulators Hinweise auf die Simulation eines dem bisher bekannten Ablauf von Flug MH370 ähnlichen Ablaufs identifiziert werden konnten.
Spionage und Geheimdienste: Eine andere Theorie zum Absturz von MH370
Die Tatsache, dass diese Spur beim FBI in den USA untersucht wurde, führte dann dazu, dass die Ursache des Absturzes in den USA zu suchen sein könnte. Vermutet wird, dass sich in der Fracht der Maschine hochwertige Spionagetechnik amerikanischer Herkunft befunden haben könnte.
Dabei soll es sich um Ausrüstung gehandelt haben, die China unbedingt in seinen Besitz bringen wollte. Das US-Militär soll das Flugzeug abgeschossen haben, nachdem es bemerkt hatte, dass das mysteriöse Gerät an Bord und auf dem Weg nach China war. Der Verdacht, dass die CIA in das Verschwinden der Boeing verwickelt ist, konnte bisher weder bestätigt noch gänzlich ausgeschlossen werden.
Ein australischer Dokumentarfilm und seine Theorie zu MH370
Der australische Dokumentarfilm "MH370: The Final Search" präsentierte Indizien für eine andere Theorie. Das Flugzeug soll eine 22-minütige Schleife geflogen sein. Dafür habe es keinen logischen Grund gegeben, außer dass der Pilot möglicherweise mit jemandem verhandelt habe.
Zehn Jahre nach dem Absturz teilte die US-amerikanische Firma Ocean Infinity, die bereits an der Suche nach der vermissten Boeing 777 beteiligt war, mit, dass sie ihre Technik inzwischen optimiert habe und nun der malaysischen Regierung eine neue Suche anbiete, bei der sie das volle Risiko übernehme und nur im Erfolgsfall eine Bezahlung erwarte.
Seepocken: Ein ungewöhnlicher Ansatz zur Lokalisierung der MH370
Ein anderer Ansatz zur Suche nach dem Wrack von MH370 will die Analyse von Seepocken nutzen, die an Wrackteilen gefunden wurden, die eindeutig dem abgestürzten Flugzeug zugeordnet werden können. Mit ihrer Hilfe ließe sich möglicherweise eine lückenlose Driftstrecke zurück zur Absturzstelle rekonstruieren. Die gefundenen Rankenfußkrebse stehen allerdings noch nicht für eine Untersuchung zur Verfügung.
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