Mehr als nur Raubkunst: Der Westen und sein koloniales Erbe
- Mehr als nur Raubkunst: Der Westen und sein koloniales Erbe
- Das koloniale Erbe von Portugal und Spanien
- Das koloniale Erbe von Großbritannien
- Das koloniale Erbe von Frankreich
- Die Niederlande und ihr koloniales Erbe
- Die Vereinigten Staaten und ihre weniger bekannten Territorien
- Auf einer Seite lesen
Das Thema Kolonialismus ist alles andere als beendet. Was ein halbes Jahrhundert nach der Fremdherrschaft übrig geblieben ist. Ein Essay.
In Deutschland waren es zuletzt die Benin-Bronzen und ähnliche Museumsbestände, die uns an die eigene Kolonialgeschichte erinnerten. Dabei war das spät gewonnene Kolonialreich schon während des Ersten Weltkriegs von den Alliierten beendet oder besser übernommen worden.
Problematischer war die Aufarbeitung der Massaker an den Herero und Nama im heutigen Namibia zwischen 1904 und 1908. Durch die deutschen Kolonialarmee verloren Hunderttausende Afrikaner ihr Leben. Erst hundert Jahre später klagten Nachfahren der Herero und Nama in den USA gegen die Bundesrepublik Deutschland auf Entschädigung.
Die im Mai 2021 nach sechs Verhandlungsjahren versprochenen 1,1 Milliarden Euro Wiedergutmachung sollen in den nächsten 30 Jahren in Entwicklungsprojekte fließen, was bei vielen in Namibia aber als unzureichend empfunden wird. Für Deutschland gibt es also immer noch unangenehme Spätfolgen.
Für die großen historischen Kolonialmächte Portugal, Spanien, Niederlande, Frankreich, Belgien, Großbritannien und die USA schien das Thema Entkolonisierung nach den für beide Seiten verlustreichen Unabhängigkeitskriegen in vielen afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Ländern weitgehend erledigt.
Abgesehen von spektakulären Aktionen, in denen die Denkmäler von Sklaven- und Opiumhändlern gestürzt werden, gibt es gelegentlich erfolglose Rückgabeforderungen an das British Museum, wie für die als Elgin Marbels bekannten Skulpturen vom Athener Parthenon.
Lesen Sie auch
Benin-Bronzen: Rückgabe-Mission wird zur Eskalation
Aber es gibt auch Kritik am Neokolonialismus und einem "informellen Kolonialismus". Frankreich verliert gerade seinen Einfluss in den früheren Kolonien in Westafrika und zieht sich ganz aus Niger zurück, von wo es bis jetzt strategisch wichtige Rohstoffe wie Uran zu Vorzugspreisen beziehen konnte.
Abgesehen von solchen Spätfolgen bleibt aber noch ein kaum beachteter Rest der Kolonialgeschichte in Form von Territorien, die immer noch den alten Mächten gehören. Die folgende Auswahl soll daran erinnern.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.