Midterms in den USA: Der Geldbeutel wird entscheiden

Seite 2: Biden wird für Wirtschaftsprobleme verantwortlich gemacht

Zugleich aber besteht kein Zweifel daran, dass die Wähler den amtierenden Präsidenten und seine Partei für die Wirtschaftslage verantwortlich machen, selbst wenn die Wirtschaft von Kräften bestimmt wird, die sich seiner Kontrolle entziehen.

Biden hat zu Beginn seiner Amtszeit eine stagnierende Wirtschaft geerbt, dieses Problem aber in den Griff bekommen und konnte mit einem Rekordaufschwung auf dem Arbeitsmarkt punkten.

Doch diese sich rasch erholende Wirtschaft wurde in der Folgezeit von tiefgreifenden Problemen in den Lieferketten zurückgeworfen, die durch die russische Invasion in der Ukraine noch verschärft wurden und die Gas- und Lebensmittelpreise in die Höhe schnellen ließen.

Eine abrupte Kehrtwende der US-Notenbank, die die Zinssätze in einem halsbrecherischen Tempo anhob, um die Inflation einzudämmen, ließ den Aktienmarkt abstürzen. Jetzt geben die Wähler Biden die Schuld für ihre wirtschaftlichen Sorgen.

Die Demokraten halten sich dennoch an eine konventionelle Wahlkampfstrategie und stellen Themen, die für die eigene Seite sprechen, in den Vordergrund zu stellen; nicht die, die der anderen Seite nutzen.

Und da Umfragen zeigen, dass die Wähler den Republikanern in der Frage der Wirtschaftskompetenz einen deutlichen Vertrauensvorsprung einräumen, konzentrieren sich die Demokraten auf die Bedrohung, die die Republikaner für die Abtreibung und für die Demokratie darstellen.

In einer Rede vor dem Gewerkschaftsverband AFL-CIO im US-Bundesstaat Maryland in der vergangenen Woche legte der Abgeordnete Jamie B. Raskin, einer der populärsten demokratischen Politiker, die Situation dar.

"Die Demokratie steht auf dem Spiel", sagte er und bezog sich dabei nicht nur auf die Bemühungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die Wahlen 2020 zu revidieren, sondern auch auf die anhaltenden Bemühungen der Republikaner, große Lügen zu verbreiten, Wählerstimmen zu unterdrücken und die Wahlen von etablierten Politikern führen zu lassen.

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