Migration und Messerangriffe. So debattieren die Leser von Telepolis

Seite 3: Gewalt und Migration: Größe der Referenzgruppen

Forenteilnehmer "murdock01" hinterfragt diese Darstellung mit einem anderen Zitat aus dem Artikel des Nachrichtenmagazins Stern, den "12haf" angeführt:

Im September 2018 hatte die Polizei im Saarland Zahlen zur Messer-Kriminalität präsentiert. Es zeigte sich, dass im Zeitraum von Januar 2016 bis zum April 2018 die mit Abstand meisten Delikte von deutschen Staatsbürgern begangen wurden, auch wenn Syrer und Afghanen überrepräsentiert waren.

"Woran liegt das denn nun, wenn, wie nach deiner Interpretation, die Täter vorwiegend aus der deutschen Bevölkerung kommen?", schreibt "murdock01". Seine rhetorische Frage: "Dass die mit Abstand meisten Delikte (in absoluten Zahlen) von deutschen Staatsbürgern begangen wurden, das hat natürlich nichts mit dem Umstand zu tun, dass nun mal die mit Abstand größte Anzahl der Menschen, die in Deutschland leben, diese besitzt?"

In seiner Replik verweist "12 haf" auf seinen Anfangskommentar:

Die Erklärung für diese Zahlen habe ich versucht anhand der Kriminalität der Spätaussiedler/Russlanddeutschen in den 90er-Jahren zu illustrieren und habe dazu das Ergebnis einer Studie zitiert. Sehr wahrscheinlich war zur Wendezeit die Kriminalitätsrate unter Ostdeutschen Jugendlichen ebenfalls überrepräsentiert.

Das heißt eben nicht, dass Spätaussiedler oder Ostdeutsche grundsätzlich krimineller sind als Westdeutsche, sondern dass die soziale Lage den Haupteinfluss auf das kriminelle Verhalten hat.

Weniger Diskriminierung, bessere Integrationsangebote, bessere Schulen, mehr Betreuungsangebote, weniger sozial ausgrenzende Grundsicherung ...

Das wird seit 50 Jahren diskutiert und wäre völlig problemlos finanzierbar, aber dann könnte man mit dem rassistischen Glöckchen nicht mehr von den wirklichen Problemen ablenken.

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