Mikro- und Nanoplastik: Eine unsichtbare Gefahr für Mensch und Umwelt

Illustration: KI

Die nächste Stufe der Umweltverschmutzung: Inzwischen erscheint ein Leben ohne Kunststoffe gar nicht mehr denkbar. Was das für unsere Gesundheit bedeutet.

Galt Plastik lange Zeit nur als lästiger Abfall, der die Meeresbewohner bedroht, hat sich gezeigt, dass Mikroplastik sowohl in Kosmetika als auch im Abwasser zu finden ist, wenn bügelfreie Baumwolle gewaschen wird. Auch das beste Wäschenetz kann Mikroplastik nicht zurückhalten.

Neben den Weltmeeren sowie Ost- und Südostasien rückt nun auch Afrika in den Fokus der Umweltverschmutzung durch Kunststoffe des täglichen Bedarfs.

Da sich die Entwicklung der Analytik deutlich verbessert hat, rücken jetzt auch noch kleinere Kunststoffpartikel, sogenannte Nanoplastik, in den Fokus. Diese Partikel sind nicht nur deutlich kleiner, sondern auch viel weiter verbreitet als bisher befürchtet.

Damit ist klar, dass es kein Entkommen vor Nanoplastik gibt und die Folgen noch lange nicht absehbar sind. Schließlich greift Nanoplastik in den Stoffwechsel von Tieren ein.

Auswirkungen auf den menschlichen Stoffwechsel sind zu erwarten.

Mikroplastik: Das EU-Verbot

Mikroplastik, also Kunststoffpartikel mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern, stellt eine zunehmende Belastung für die Umwelt dar. Die Folgen sind aufgrund unzureichender Erfassungs- und Analysemethoden noch nicht im Detail absehbar.

Die EU hat inzwischen begonnen, Mikroplastik zu verbieten.

Das Verbot dürfte jedoch zu spät kommen, um Mikroplastik aus der Umwelt zu entfernen. Zu viele Produkte des täglichen Gebrauchs setzen permanent Mikroplastik frei.

Dazu gehört zum Beispiel bügelfreie Kleidung aus Baumwolle. Dabei wird die einzelne Baumwollfaser mit Kunststoff umhüllt, damit sie nicht knittert und somit nicht gebügelt werden muss.

PFAS: Aiwanger warnt vor EU-Plänen

Mikroplastik war die erste Kategorie von Kunststoffprodukten, die in die menschliche Nahrungskette gelangte. Angesichts der sich abzeichnenden Umweltschäden durch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS, will die EU nun Druck machen.

Doch sie stößt auf Widerstand bei Herstellern und Verbrauchern. Unter Handelsnamen wie Teflon, Gore-Tex oder Tyvek haben die Stoffe das Leben vieler Menschen angenehmer und komfortabler gemacht.

Zudem sind zahlreiche industrielle Prozesse ohne per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen heute kaum noch vorstellbar, was die Politik auf den Plan ruft.

So warnte Staatsminister Aiwanger davor, dass die aktuelle EU-Chemikaliengesetzgebung die gesamte europäische Industrie und den Hochtechnologiestandort Bayern und Deutschland gefährde.

Wir brauchen eine Chemikalien- und PFAS-Regulierung mit Augenmaß statt einer überzogenen Gesetzgebung. Anderenfalls wird die chemische Industrie aus Europa abwandern – mit gravierenden Folgen für Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze und Umwelt.

Hubert Aiwanger

In der Folge wandte sich der bayerische Wirtschaftsminister auch gegen die Pläne des 3M-Konzerns, die PFAS-Produktion an seinem Dyneon-Standort im Chemiepark Gendorf einzustellen.

Dass hinsichtlich der Belastung des Grund- und Trinkwassers im Raum Gendorf schon aufgrund der bisherigen Einträge mit einer steigenden Belastung zu rechnen ist, scheint im Rahmen der bayerischen Industriepolitik keine Rolle zu spielen.