Milliarden-Ausgaben, steigende Inflation: Das sind die Zahlen der EU zur Krise

Seite 2: Energiekrise und Erneuerbare: EU korrigiert Finanzbedarf nach oben

Für Unruhe hatte in den vergangenen Wochen ein abrupter Lieferstopp des russischen Gaskonzerns Gazprom für Polen und Bulgarien gesorgt. In der vergangenen Woche dann stoppte die ukrainische Regierung – nach eigenen Angaben kriegsbedingt – die Weiterleitung von russischem Gas nach Westeuropa.

Es war schon vor der heutigen Sitzung in Brüssel klar, dass die Europäische Union erhebliche Mittel benötigt, um sich aus dieser Zwangslage zu befreien. Zumal derzeit noch nicht absehabr ist, wie sich die Versorgungslage gestaltet, wenn die Temperaturen in Mitteleuropa zum Herbst hin wieder fallen und der Energiebedarf steigt.

Früher in diesem Monat hatte die EU den Finanzbedarf für die Unabhängigkeit von russischen Energieexporten und die Energiewende für die kommenden fünf Jahre noch auf zusätzliche 195 Milliarden Euro beziffert. Diese Prognose wurde nun noch einmal um gut 100 Milliarden Euro nach oben korrigiert.

In einem Entwurf der heute besprochenen EU-Strategie war das Ziel definiert worden, bis zum Jahr 2030 rund 45 Prozent des EU-Bedarfs aus erneuerbaren Quellen zu speisen. Bislang lag diese Vorgabe bei 40 Prozent. "Das würde die Kapazität für saubere Energie auf 1.236 Gigawatt steigern, im Vergleich zu 511 Gigawatt heute – mehr, als im EU-Klimapaket ursprünglich vorgesehen war", schrieb die dpa, die zuerst über den Entwurf berichtet hatte.