Mit dem Zeppelin nach New York?

Seite 2: Simulation mit Luftschiff der 1920er- und 1930er-Jahre

Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen hat Pflaum gerade im International Journal of Sustainable Energy eine Studie veröffentlicht, in der eine Simulation eines Solarluftschiffes beschrieben wird. Zugrunde lagen reale Wetterdaten von 2019, das Schiff hatte in etwa die Ausmaße der großen Zeppeline der 1920er- und 1930er-Jahre und eine Traglast von 60 Tonnen.

Als Ausstattung wurden Dünnschichtsolarzellen auf der Hülle des mit Helium gefüllten Luftkörpers und eine zehn Tonnen schwere Batterie verwendet, die zum ausschließlichen Antrieb der Propeller dienen.

Das Ergebnis: Ein solches Luftschiff könnte in einer Flughöhe von 2000 Metern in rund 60 Stunden Fracht oder Passagiere von New York nach London bringen und bräuchte im Durchschnitt 76,7 Stunden für die umgekehrte Richtung. Bei größere Flughöhe reduziert sich die notwendige Zeit ein wenig. Zwischen Madrid und den Kanarischen Inseln wäre ein Flug schon in rund elf Stunden zu machen.

Luftschiffe haben viele Vorteile. Sie brauchen keine Landebahnen und kommen mit einem Minimum an Bodeninfrastruktur aus. Das macht sie unter anderem für den Frachttransport zu entlegenen arktischen Ortschaften attraktiv, würde aber zum Beispiel auch citynahe Landeplätze erlauben.

Außerdem verbrauchen sie wesentlich weniger Energie, und wenn sie solar betrieben werden können, brauchen sie nur einen Netzanschluss, der die Batterie gegebenenfalls mit der Startenergie versorgt. Laut der genannten Studie würden im Personenverkehr im Vergleich zum Flugzeug nur fünf Prozent der dort anfallenden CO2-Emissionen anfallen. Im Frachttransport wären es auf Langstreckenflügen sogar weniger als ein Prozent.

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