"Moderater Schwierigkeitsgrad"... aber doch!
Seite 2: Ein weiterer seltsamer Fall aus dem Jahr 1993
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Für ebenfalls erhebliches Raunen sorgte ein Fund in den Archiven des CIA, dem zu entnehmen sei, dass dem Geheimdienst ein 250 Seiten starkes Dossier des KGB zu einem bizarren Vorfall des Jahres 1993 vorliegen würde. Jener Aktensammlung wäre zu entnehmen, dass sich in der Ukraine, wie Kasachstan bis 1991 ein Teil der Sowjetunion, das im Folgenden geschilderte Ereignis zugetragen hätte:
Ein militärischer Außenposten sei von einem unbekannten "tellerförmigen" Objekt überflogen worden, das von der Besatzung der militärischen Struktur mit einer Boden- Luft-Rakete abgeschossen worden wäre.
Ein zur Besichtigung der Absturzstelle entsandter 25köpfiger Trupp hätte, dort angekommen, beobachtet, wie sich fünf Besatzungsmitglieder des unbekannten Flugobjekts aufeinander zubewegten, um sich zu einer kugelförmigen Einheit zusammenzuschließen, die unter Surren und Zischen in einem extrem hellen Licht erstrahlte. Nach wenigen Sekunden soll diese Energiekugel explodiert sein, und die von der Entladung ausgehenden Strahlen hätte 23 der Soldaten in etwas verwandelt, was man gemeinhin als leblose Steinblöcke beschreiben würde.
So sollen die beiden durch Verharren in einer Deckung geschützen und deswegen überlebenden Mitglieder den Hergang nach der Rückkehr in die Militärbasis ihren staunenden Vorgesetzten berichtet haben.
Es liegt auf der Hand, warum diese Geschichte im Zusammenhang mit unserem Thema interessant scheint. Überprüfen wir also, was wirklich dran ist.
Beunruhigenderweise findet sich im Online-Archiv des CIA tatsächlich ein Dokument zu diesem Thema. Bei näherer Betrachtung sind allerdings diverse weit verbreitete Schlussfolgerungen und Interpretationen zu widerlegen.
Zunächst einmal finden wir das besagte Dokument in der virtuellen Bibliotheksabteilung "UFO Special Collection". Es handelt sich hier mitnichten um eine Liste von Vorfällen, die vom CIA als "bestätigt" angesehen werden, sondern in erster Linie um eine Kollektion von allen möglichen Zeitungsschnipseln, die die jeweils mit der Archivierung entsprechender Meldungen beauftragten Mitarbeiter im Lauf der Jahrzehnte zusammengetragen haben.
Deswegen ist es auch in diesem speziellen Fall nicht die CIA, die meldet, über ein 250seitiges KGB-Dossier zu besagtem Vorfall in der Tundra zu verfügen, sondern es ist ganz offensichtlich eine Zeitung namens Ternopil Vechirniy, deren Meldung der CIA unterstellt, er wäre im Besitz einer derartigen Materialsammlung. Der amerikanische Geheimdienst selbst nimmt dies letzten Endes lediglich zur Kenntnis, indem er eine Übersetzung der Zeitungsmeldung anfertigt und diese im Archiv ablegt.
Darüber hinaus wird der Vorfall oft auf das Jahr 1993 datiert. Das CIA-Papier gibt aber lediglich ein Erscheinen des Artikels in der Ausgabe der Ternopil Vechirna vom 27. März des Jahres an. Aus dem weiteren Text des Archivblatts geht klar hervor, dass der Autor von Geschehnissen vor dem Sturz Gorbatschows im Jahr 1991 spricht.
Wie auch im oben geschilderten Fall in Kasachstan ist die Quellenlage sehr unbefriedigend - und es gibt kaum einen Grund anzunehmen, dass es sich um mehr als eine Räuberpistole handelt. Dass die Meldung der ukrainischen Zeitung in die UFO-Kollektion des CIA-Archivs aufgenommen wurde, sagt in Wirklichkeit nicht viel aus, sondern ist wohl eher Ausdruck einer umfassenden Archivierung aller Meldungen mit einem grundsätzlich bedrohlichen Inhalt - also davon, was man gemeinhin vom Archiv eines funktionierenden Geheimdienstes erwarten würde.
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