Mondfieber 2.0

Seite 2: Mondfieber 1.0: Die Erfolgsgeschichte der NASA

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Der Start in das Weltraumzeitalter der Menschheit kann auf den 12. September 1962 gelegt werden, als der amerikanische Präsident John F. Kennedy im Rice Stadium seine berühmte Mond-Rede hielt, mit der er die NASA verpflichtete, bis zum Ende der Dekade einen Menschen zum Mond und zurück zu bringen:

We choose to go to the moon. We choose to go to the moon in this decade and do the other things, not because they are easy, but because they are hard, because that goal will serve to organize and measure the best of our energies and skills, because that challenge is one that we are willing to accept, one we are unwilling to postpone, and one which we intend to win, and the others, too.

John F. Kennedy

"Wir haben uns entschieden, zum Mond zu gehen. Wir haben uns entschieden, in dieser Dekade zum Mond zu gehen und die anderen Dinge zu machen, nicht, weil sie einfach sind, sondern weil sie schwierig sind, denn dieses Ziel wird dazu dienen, das beste aus unseren Energien und Fähigkeiten zu organisieren und zu bemessen. Diese Herausforderung ist eine, die wir bereit sind anzunehmen, eine Herausforderung, die wir nicht hinausschieben wollen, und eine Herausforderung, die wir gewinnen wollen, ebenso wie die anderen Dinge auch."

Apollo 11: Buzz Aldrin aufgenommen von Neil Armstrong. Bild: NASA

Kennedy reagierte damit auf den Schock, den der sowjetische Sputnik 1 in den USA ausgelöst hatte, als dieser am 4. Oktober 1957 als erster künstlicher Erdtrabant die technischen Möglichkeiten der Amerikaner in der Weltraumfahrt als rückständig blamiert hatte. Der ideologische und politische Wettkampf der Systeme Kapitalismus vs. Kommunismus sowie der Rüstungswettlauf zwischen den USA und der Sowjetunion war in seine heißen Phase getreten und ermöglichte deshalb die Freisetzung immenser Finanzmittel für das Apolloprogramm.

Das gesamte Apollo-Programm, das von Februar 1966 bis zum Dezember 1972 lief, kostete 23,9 Milliarden US-Dollar, was nach heutigen Maßstäben etwa 120 Milliarden US-Dollar entspräche. Im Programm waren 400.000 Menschen beschäftigt, die NASA als planendes und ausführendes staatliches Raumfahrt-Unternehmen trug dazu bei, die entscheidenden naturwissenschaftlich-technischen Kapazitäten der Vereinigten Staaten von Amerika zu bündeln und zu entwickeln. Das Ergebnis war etwas wirklich Neues, noch nie Dagewesenes und für viele Menschen auch kaum Vorstellbares - die Landung von Menschen auf dem Mond.

Apollo 17 (10 Bilder)

Start

Start von Apollo 17 in der Nacht (Bild: NASA)

Noch heute glauben nicht wenige Menschen, dass es sich bei diesem Unternehmen ohnehin nur um ein gigantisches Fernseh-Fake gehandelt habe, um die Mutter der Verschwörungstheorien sozusagen. Weniger verbreitet sind die augenzwinkernden Verschwörungs-Satiren, wie dies beispielsweise Peter Hyams in seinem Film "Unternehmen Capricorn" aus dem Jahre 1978 mit einer vorgetäuschten Reise zum Mars vorgeführt hat. Dieser Film ist auch deshalb erwähnenswert, weil die NASA-Verantwortlichen hier durch diese vorgetäuschte Reise zum Mars die Finanzierung der NASA retten wollen.

Aus einer ideologischen Notlage heraus konnte die Führung in den USA in den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts riesige Finanzmittel für ein technisches Abenteuer bewilligen, das die Unterstützung der amerikanischen Öffentlichkeit und schließlich die Bewunderung der ganzen Welt fand. Das technisch Machbare allein zählte nicht, sondern das politisch Mögliche bestimmte die naturwissenschaftlich-technische Entwicklung.

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