Nachhaltige Mobilität: Wirtschaftsmotor mit 118 Milliarden Euro Wertschöpfung in Deutschland

Flotte von Carsharing-Fahrzeugen unterstützt nachhaltige Mobilität in Deutschland

(Bild: kenny2332, Pixabay)

Die Verkehrswende ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch ein Jobmotor. Eine aktuelle Studie spricht von 1,7 Millionen Beschäftigten.

Der nachhaltige Verkehr in Deutschland ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Einer aktuellen Studie zufolge generiert er eine Wertschöpfung von rund 118 Milliarden Euro. Und er bietet 1,7 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz.

Das Bündnis Nachhaltige Mobilitätswirtschaft veröffentlichte am Montag diese Ergebnisse. Das Bündnis besteht aus der Allianz pro Schiene, dem Bundesverband Carsharing (bcs), dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Zukunft Fahrrad.

Nachhaltige Mobilität als Jobmotor

Erstellt wurde die Studie vom Institut CONOSCOPE, das den Schienenverkehr, den Busverkehr, die Fahrradwirtschaft, das Carsharing und das Taxigewerbe in ihrer Gesamtheit betrachtet. Ein Ergebnis: Jeder Euro, der in Deutschland von Unternehmen der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft erwirtschaftet wird, löst eine zusätzliche Wertschöpfung von 2,40 Euro aus.

Insgesamt sind 117,6 Milliarden Euro der Wertschöpfung in Deutschland auf die Geschäftstätigkeit der nachhaltigen Mobilitätswirtschaft zurückzuführen. Davon profitieren 1,7 Millionen Voll- und Teilzeitbeschäftigte durch direkte und indirekte Beschäftigungseffekte, die ein Einkommen von insgesamt 66,8 Milliarden Euro generieren.

Unternehmen der nachhaltigen Mobilität

Hinter den Angeboten von Bus und Bahn stehen Verkehrsunternehmen und Fahrzeughersteller. Fahrradhersteller und -händler bringen modernste Produkte auf den Markt. Lokale und überregionale Carsharing-Anbieter bieten mit ihren Dienstleistungen eine echte Alternative zum eigenen Auto. Diese Unternehmen schaffen viele regionale Arbeitsplätze, die nicht verlagert werden können.

Politische Maßnahmen für nachhaltige Mobilität

Eine begleitende Umfrage zur Studie zeigt, dass 40 Prozent der Befragten meinen, dass sich die Angebote für eine nachhaltige Mobilität in den vergangenen Jahren verbessert haben. Je nach Größe der Kommune gibt es jedoch große Unterschiede.

Den größten Handlungsbedarf sehen die Befragten bei der Verbesserung der Bus- und Bahnverbindungen (80 Prozent), der Verbesserung der Fahrradinfrastruktur (44 Prozent) und der Vereinfachung der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel auf einem Weg (42 Prozent).

Das Bündnis Nachhaltige Mobilitätswirtschaft betont die großen verkehrs- und wirtschaftspolitischen Chancen, die in der Förderung nachhaltiger Mobilität für Bund, Länder und Kommunen liegen.

Sie haben 10 Punkte für Mobilität und Wirtschaft formuliert und konkrete politische Maßnahmen skizziert, um die Angebote für nachhaltige Mobilität zu verbessern und die Chancen der Mobilitätswirtschaft für Wertschöpfung, Beschäftigung und Einkommen zu nutzen.

Stimmen aus der Branche

Alexander Möller, VDV-Geschäftsführer ÖPNV, fordert konkrete politische Entscheidungen statt Absichtserklärungen. Er betont die Notwendigkeit, das ÖPNV-Angebot zu erhalten, auszubauen und zu digitalisieren. Dabei müssten Ballungsräume, ländliche Räume und Angebote wie On-Demand besonders berücksichtigt werden.

Gunner Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Carsharing, weist auf die steigende Nachfrage nach Carsharing in Deutschland hin. Er fordert Bund, Länder und Kommunen auf, schneller Stellplätze für Carsharing im öffentlichen Raum zu schaffen und diese auch mit Ladeinfrastruktur auszustatten.

Wasilis von Rauch, Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad, betont die Bedeutung einer sicheren Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer. Er fordert eine gezielte Förderung der Wirtschaftszweige der nachhaltigen Mobilität, um die volkswirtschaftlichen Potenziale der Mobilitätswirtschaft zu nutzen und die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu erreichen.

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