Nebel, Nässe, Nervenkitzel: So meistern Sie den Herbst-Verkehr

Blick aus beschlagenem Autofenster

Bild: DrimaFilm/ Shutterstock.com

Herbst birgt Tücken für Autofahrer. Experten raten zu angepasster Fahrweise und Fahrzeugchecks. Vor allem eine Gefahr wird oft unterschätzt.

Nebel, Regen und rutschiges Laub: Der Herbst birgt für Autofahrer viele Gefahren. Experten, etwa vom ADAC, raten daher, die Fahrweise an die veränderten Bedingungen anzupassen und das Fahrzeug regelmäßig zu überprüfen.

Drei Regeln für sicheres Fahren im Herbst

Andreas Kaurisch, Technik-Experte beim ADAC Nordrhein, fasst die wichtigsten Regeln für Autofahrer im Herbst zusammen: "Mehr Abstand halten, Geschwindigkeit reduzieren und Licht an."

Auf nassen Straßen verlängert sich der Bremsweg erheblich. Kommt dann noch Laub hinzu, können die Reifen schnell den Kontakt zur Straße verlieren. "Auch Sicherheitsassistenten wie ESP und ABS kommen dann rasch an ihre Grenzen", warnt Kaurisch.

Richtiges Verhalten bei Rutschgefahr

Gerät das Auto ins Rutschen, empfiehlt der ADAC vier Schritte: Fuß vom Gas nehmen, auskuppeln, gefühlvoll gegenlenken und bremsen. Reagiert das Fahrzeug nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung. Um den richtigen Sicherheitsabstand zu wahren, rät der Experte zur Zwei-Sekunden-Regel: Einen markanten Punkt am Fahrbahnrand wählen und langsam "21, 22" zählen, nachdem das vorausfahrende Fahrzeug diesen passiert hat.

Sicht bei Nebel verbessern

Nebel kann die Sicht im Herbst stark beeinträchtigen. Die Geschwindigkeit sollte dann angepasst werden, um vorausschauend zu fahren und jederzeit bremsbereit zu sein. Überholmanöver auf zweispurigen Landstraßen sollten vermieden werden. Bei Sichtweiten unter 50 Metern gilt: Mindestabstand in Metern ist gleich Geschwindigkeit.

Das Abblendlicht verbessert die Sicht und sollte manuell eingeschaltet werden, da die Lichtautomatik Nebel oft nicht erkennt. Nebelscheinwerfer helfen bei Sichtweiten unter 150 Metern, die Nebelschlussleuchte darf nur bei unter 50 Metern Sicht genutzt werden.

Für den Durchblick: Scheiben und Beleuchtung kontrollieren

Gerade im Herbst ist eine funktionierende Beleuchtung wichtig. Der ADAC empfiehlt, diese selbst zu überprüfen oder einen kostenlosen Licht-Test zu nutzen. Auch Scheiben sollten regelmäßig gereinigt und Wischerblätter kontrolliert werden.

Bei beschlagenen Scheiben hilft ein Microfasertuch. "Auf keinen Fall mit dem Ärmel oder der Hand wegwischen, dann sieht man oft noch weniger", warnt Kaurisch.

Richtige Zeit für Winterreifen

Laut ADAC ist die Faustregel "von Oktober bis Ostern" weiterhin eine gute Orientierung für den Reifenwechsel. Spätestens bei Schnee oder Glätte sind Winterreifen Pflicht, sonst drohen Bußgelder. Neue Reifen sollten nicht älter als zwei Jahre sein. Bei alten Winterreifen ist eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern ratsam, gesetzlich sind 1,6 Millimeter vorgeschrieben. Nach sechs Jahren sollten Winterreifen generell ausgetauscht werden.

Flüssigkeiten kontrollieren

Zum Herbstbeginn gehört auch eine Kontrolle der Flüssigkeiten. Der Scheibenreiniger sollte mit Frostschutz bis mindestens minus 15 Grad gemischt werden. Ebenso ist eine Überprüfung des Kühlflüssigkeitsstandes und -frostschutzes sinnvoll, allerdings nur bei kaltem Motor. Auch der Ölstand sollte regelmäßig kontrolliert werden.

Die 10 wichtigsten ADAC Tipps für sicheres Autofahren im Herbst:

1. Abstand vergrößern

2. Geschwindigkeit reduzieren

3. Licht einschalten

4. Bei Rutschen: Fuß vom Gas, auskuppeln, gegenlenken, bremsen

5. Zwei-Sekunden-Regel für richtigen Sicherheitsabstand nutzen

6. Bei Nebel: Abblendlicht manuell einschalten, Nebelscheinwerfer ab 150 m Sicht

7. Scheiben reinigen und Wischerblätter kontrollieren

8. Beleuchtung überprüfen oder Licht-Test nutzen

9. Winterreifen ab Oktober mit mind. 4 mm Profil

10. Flüssigkeiten (Scheibenreiniger, Kühlmittel, Öl) prüfen

Mit einer angepassten Fahrweise und regelmäßiger Fahrzeugwartung kommen Autofahrer sicher durch den Herbst.