Neue Studie enthüllt: Super-Erden sind keine Seltenheit

Philipp Hahnenberg
Künstlerische Darstellung eines Planetensystems

Künstlerische Darstellung eines Planetensystems. Bild: Dotted Yeti/ Shutterstock.com

Super-Erden sind häufiger als gedacht. Eine neue Studie zeigt: Jeder dritte Stern hat mindestens eine. Doch was bedeutet das für die Suche nach Leben?

Astronomen haben herausgefunden, dass sogenannte Super-Erden, Exoplaneten mit einer Masse zwischen jener von Erde und Neptun, im Universum häufiger vorkommen als bisher angenommen. Dies geht aus einer neuen Studie eines internationalen Forscherteams unter Beteiligung der Ohio State University hervor. Es ist nicht die einzige Erkenntnis in neuen wissenschaftlichen Schriften zu Leben außerhalb der Erde.

Durch die Untersuchung von Lichtanomalien, die vom Wirtsstern des neu entdeckten Planeten verursacht werden, und die Kombination ihrer Ergebnisse mit einer größeren Stichprobe aus einer Untersuchung des Korea Microlensing Telescope Networks (KMTNet) fand das Team heraus: Super-Erden können so weit von ihrem Wirtsstern entfernt sein wie unsere Gasriesen von der Sonne. Das sagte Andrew Gould, Mitautor der Studie und emeritierter Professor für Astronomie an der Ohio State University.

Die Forscher schätzen, dass es für jeden dritten Stern mindestens eine Super-Erde mit einer jupiterähnlichen Umlaufbahn geben sollte.

Diese Erkenntnis eröffnet neue Perspektiven für die Planetensystemforschung: Ein besseres Verständnis der Verteilung von Exoplaneten kann neue Einblicke in die Prozesse liefern, durch die sie sich bilden und entwickeln.

Um ihre Ergebnisse zu erklären, verglichen die Forscher ihre Erkenntnisse auch mit Vorhersagen aus theoretischen Simulationen der Planetenentstehung. Die Ergebnisse zeigten, dass Exoplaneten zwar nach Masse und Zusammensetzung in Gruppen eingeteilt werden können, die Mechanismen zu ihrer Entstehung jedoch variieren können.

Vulkanische Vergangenheit des Mars liefert Hinweise auf uraltes Leben

Auch nahe der Erde gab es neue Erkenntnisse: Forscher haben in einer Studie unter Beteiligung eines Wissenschaftlers der Texas A&M University neue Erkenntnisse über die geologische Geschichte des Jezero-Kraters auf dem Mars gewonnen, der Landungsstelle des Nasa-Rovers Perseverance.

Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Kraterboden aus einer Vielzahl eisenreicher vulkanischer Gesteine besteht. Dies bietet einen Einblick in die ferne Vergangenheit des Planeten und die bisher beste Chance, Anzeichen für uraltes Leben auf dem roten Planeten zu entdecken.

Gestein in Mars-Krater analysiert

Mithilfe der hochentwickelten Technologie des Perseverance-Rovers analysierten die Forscher die chemische Zusammensetzung und Texturen der Gesteine in der Máaz-Formation, einem wichtigen geologischen Gebiet innerhalb des Jezero-Kraters.

Die Analyse ergab zwei unterschiedliche Arten von vulkanischen Gesteinen, was auf eine komplexe vulkanische Vergangenheit mit mehreren Lavaströmen unterschiedlicher Zusammensetzung hindeutet.

War Leben auf dem Mars möglich?

Die einzigartigen Zusammensetzungen scheinen das Ergebnis einer fraktionierten Kristallisation zu sein, bei der sich verschiedene Mineralien beim Abkühlen aus dem Gestein abscheiden. Es gibt auch Anzeichen dafür, dass sich die Lava mit eisenreichem Material aus der Marskruste vermischt und so die Zusammensetzung der Gesteine noch stärker verändert haben könnte.

Diese Entdeckung ist entscheidend für das Verständnis der potenziellen Bewohnbarkeit des Mars. Wenn der Mars über einen längeren Zeitraum ein aktives Vulkansystem hatte, könnte er auch für einen Großteil der frühen Marsgeschichte Bedingungen aufrechterhalten haben, die für das Leben geeignet waren.

Die Mars Sample Return Mission, eine Zusammenarbeit zwischen Nasa und Europäischer Weltraumorganisation, soll die Proben innerhalb des nächsten Jahrzehnts zur Erde zurückbringen. Dann werden Wissenschaftler mit fortschrittlicheren Labortechniken in der Lage sein, sie noch detaillierter zu analysieren.

Die Erkenntnisse beider Studien zeigen, wie viel es noch über die Entstehung und Entwicklung von Planeten sowie die Möglichkeit außerirdischen Lebens zu entdecken gibt. Sie ebnen den Weg für weitere aufregende Forschungen in den kommenden Jahren.