Niederschlag: Noch immer zu trocken
Der zurückliegende Winter war mal wieder zu warm und im Süden auch zu trocken. Niederschlagsdefizit der Vorjahre noch immer nicht ausgeglichen.
Der Winter neigt sich seinem Ende zu, für den Deutschen Wetterdienst (DWD) Zeit, Bilanz zu ziehen. (Für die Meteorologen geht der Winter von Anfang Dezember bis Ende Februar.)
Nach einer vorläufigen Auswertung der Messungen an rund 2.000 Wetterstationen kommt der DWD zu dem Schluss, dass die zurückliegende Saison der 12. zu warme Winter in Folge war. Das heißt, die über die drei Monate und in ganz Deutschland gemittelte Lufttemperatur in zwei Metern Höhe lag mit 2,9 Grad Celsius deutliche 2,7 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990. "Der Klimawandel lässt nicht locker", meint DWD-Pressesprecher Uwe Kirsche dazu.
Nur Mitte Dezember gab es eine stark ausgeprägte Frostperiode, ansonsten machte sich der Winter, insbesondere im Flachland rar. Zur Jahreswende hatte er dann sogar Rekordtemperaturen zu bieten. Im Oberrheingraben wurden zu Silvester 2022 laut DWD 20 Grad Celsius und mehr gemessen.
Die Niederschlagsbilanz ist derweil durchwachsen. Über das ganze Bundesgebiet gemittelt hat es in den Wintermonaten mal wieder zu wenig geregnet und in vielen Regionen ist der Unterboden noch immer viel zu trocken. Im Südwesten sogar der Oberboden, wie der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt.
Ein Blick auf die Daten zeigt allerdings, dass Regen und Schnee sehr ungleichmäßig verteilt waren. Während im Süden der Niederschlag zum Teil unterdurchschnittlich ausfiel, kam an der Küste und in den anderen nördlichen Bundesländern überdurchschnittlich viel vom Himmel, wobei der Niederschlag fast ausschließlich als Regen fiel. Bedeutendste Ausnahme hiervon war der Harz, der auch Schnee sah.
Ein Blick in Dürremonitor zeigt allerdings, dass auch der Überschuss in Norddeutschland noch nicht ausreicht, die extremen Defizite der vergangenen Dürrejahre auszugleichen. Vielerorts ist der tiefere Boden noch immer viel zu trocken.
Derweil sind südlich der Alpen in Frankreich oder in Italien die Wasserspeicher so gut wie leer. Norditaliens großer Fluss, der Po, ist schon so trocken wie im Sommer, schreibt die Plattform Lifeguide.
Nach Informationen der britischen Zeitung Guardian, droht Norditalien ein weiteres schweres Dürrejahr. In den Alpen ist nur die Hälfte des sonst üblichen Schnees gefallen, aus dessen Schmelzwasser sich der zur Adria fließende Strom hauptsächlich speist.