Ölpreis: Russland schränkt Export von Rohöl weiter ein

Ölförderung durch Pumpjacks im Einsatz - OPEC+ und Russland Strategie

(Bild: mhouge, Pixabay)

Die OPEC+ reduzieren die Ölförderung, um den Ölpreis zu stabilisieren. Russland schränkt seine Exporte weiter ein, während die US-Ölproduktion steigt.

Die Staaten der OPEC+ haben ihre Ölfördermengen zuletzt reduziert, wobei Russland und Saudi-Arabien mit einer weiteren freiwilligen Drosselung vorangehen. Nun zeichnet sich ab, dass die Mengen auf den Ölmärkten weiter eingeschränkt werden könnten.

Russland kündigte am Sonntag an, seine Ölexporte im Dezember weiter zu kürzen, möglicherweise um zusätzliche 50.000 Barrel pro Tag (bpd). Diese Entscheidung, die früher als erwartet kommt, zielt laut Reuters darauf ab, den globalen Ölpreis zu stabilisieren.

Saudi-Arabien und Russland, die beiden größten Ölexporteure der Welt, forderten im Dezember alle OPEC+-Mitglieder auf, sich den Förderkürzungen anzuschließen. Zuvor war ein Treffen des Förderkartells ohne Einigung geblieben.

Verschärfung der Förderkürzungen durch Russland

Der stellvertretende russische Premierminister Alexander Nowak kündigte an, dass Russland die bereits zugesagten Kürzungen von 300.000 bpd gegenüber den Exporten im Mai und Juni noch verschärfen werde.

"Bereits im Dezember werden wir weitere Mengen hinzufügen", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax Nowak. "Um wie viel, werden wir nach den Ergebnissen im Dezember sehen – es könnten 50.000 bpd zusätzlich sein, vielleicht auch mehr."

Im ersten Quartal 2024 sollen die Kürzungen noch drastischer ausfallen. Russische Nachrichtenagenturen berichten, dass sie dann 500.000 bpd betragen werden.

Herausforderungen für die OPEC+-Strategie

Die Strategie, den Ölpreis durch Förderkürzungen zu stabilisieren, hat in den vergangenen Jahren funktioniert, gerät aber aufgrund von Veränderungen am Markt unter Druck. Die jüngsten Förderkürzungen der OPEC+, die Ende November angekündigt wurden, konnten nicht verhindern, dass die Rohölpreise weiter fielen.

Während Russland und die OPEC+ ihre Strategien anpassen, erlebt der US-Schieferölsektor einen unerwarteten Aufschwung. Aber auch die Produktion in Brasilien und Guayana stiegen.

Überraschende Steigerung der US-Ölproduktion

Trotz früherer Prognosen, die von einem Rückgang ausgingen, hat die US-Ölproduktion laut Bloomberg die Erwartungen übertroffen und neue Rekordwerte erreicht. Unternehmen vom Permian Basin in Westtexas bis zum Bakken Shale in North Dakota haben die Ölproduktion weit über die Prognosen der Analysten hinaus gesteigert und die Fördermengen auf Rekordniveau erhöht.

Vor weniger als einem Jahr prognostizierte die US-Regierung für das vierte Quartal 2023 eine Inlandsproduktion von durchschnittlich 12,5 Millionen Barrel pro Tag. In den vergangenen Tagen wurde diese Schätzung auf 13,3 Millionen Barrel pro Tag angehoben; die Differenz entspricht dem Anstieg der Weltproduktion um ein neues Venezuela.

Die amerikanische Schieferölindustrie konnte ihre Produktivität deutlich steigern. Während die Fördermenge stieg, ging die Zahl der Bohrungen in diesem Jahr um rund 20 Prozent zurück.

Innovative Technologien in der US-Schieferölindustrie

Laut Bloomberg fördern die Unternehmen das Rohöl aus neuen Bohrlöchern effizienter, weil es Innovationen in allen Bereichen gibt, von der elektrischen Pumpentechnologie bis zu neuen Strategien für den Einsatz von Arbeitern bei Fracking-Bohrungen, um Ausfallzeiten zu minimieren.

Ein wichtiges Beispiel ist der Ersatz des jahrzehntealten Pumpjacks durch ein unterirdisches Hightech-Gerät, das so hoch wie ein dreistöckiges Gebäude ist und im Bohrloch sitzt, um mehr Rohöl an die Oberfläche zu befördern.

Mögliche zukünftige Maßnahmen der OPEC+

Um den Markt auch in Zukunft zu stützen, könnten die Mitglieder der OPEC+ zu weiteren Maßnahmen gezwungen sein. Der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman hat dies bereits Anfang des Monats gegenüber Bloomberg angedeutet.

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