Ölpreisdeckel: Vor allem USA werden profitieren
Seite 2: Wie könnte Russland nun reagieren?
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Mit günstig angebotenem Öl kann Russland gleichzeitig die Beziehungen zu China und Indien ausbauen, aber auch andere Länder an sich binden, verschafft es denjenigen Volkswirtschaften, die russisches Erdöl kaufen, doch erhebliche Vorteile auf dem Weltmarkt. Dank des billigen, russischen Öls.
Die USA sind Netto-Ölexporteur, also fördert mehr Erdöl, als sie selber verbrauchen. Die USA sind durch eine mögliche Verteuerung des Erdöls also nicht betroffen – im Gegenteil: bei einem Ölpreis-Anstieg wrden die USA profitieren.
Ab dem heutigen Sonntag berät die OPEC+ – das sind die OPEC-Staaten plus assoziierte Länder wie Aserbaidschan, Bahrain, Brunei, Kasachstan, Malaysia, Mexiko, Oman, Süd-Sudan, Sudan – und Russland. Man kann gespannt sein, wie sich das Ölkartell verhalten wird, denn die Mitgliedsländer können sich ausrechnen, dass die US-Macht zu einem späteren Zeitpunkt ein anderes, unliebsames Land treffen kann.
Es kann also nicht im Interesse der OPEC sein, diesen massiven Eingriff der US-geführten Länder in den Erdölmarkt unbeantwortet zu lassen.
Eine Debatte über das geostrategische Ziel des von den USA vorangetriebenen Ölpreisdeckel ist nun angebracht. Es scheint, als würde der Ukraine-Krieg genutzt, vor allem die EU wirtschaftlich zu schwächen. Nach ersten Experteneinschätzungen könnte der Ölpreisdeckel Russland schließlich weit weniger schaden als prognostiziert, zumal die wichtigste russische Rohölsorte Urals zuletzt mit rund 50 US-Dollar gehandelt wurde.
Mittelfristig kann Russland vom Ölpreisdeckel sogar profitieren: Ein steigender Ölpreis wird das rohstoffreichste Land der Erde in eine ökonomisch vorteilhaftere Position befördern.
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