Pokemon als zionistische Propaganda
Aber auf den Karten finden sich auch Symbole der Freimaurer
Das Problem für Scheich Abdul Aziz bin Abdullah, den Mufti Saudi Arabiens, mit dem Pokemon-Spiel und den Karten liegt nicht in dem bescheidenen intellektuellen Anspruch des Spiels und der Ausbeutung der Sammelleidenschaft der Kinder, sondern vornehmlich bei den Symbolen. Die werden von den Religionen ja auch verwaltet, wobei offensichtlich, wie man gerade bei den Taliban sehen konnte, die fundamentalistischen Muslims sich bedroht fühlen und die Köpfe der ihnen offenbar anvertrauten, aber leicht verführbaren Menschen vor den falschen religiösen und politischen Abbildern schützen wollen. Als höchste religiöse Autorität des Landes hat er nun das Spiel verboten, weil es den Kindern eine verkehrte Religion vermittelt.
Das am letzten Wochenende ausgesprochene Verbot wurde, wie BBC berichtet, von dem Mufti dadurch begründet, dass bei den Pokemon-Karten und beim Spiel Symbole wie der Davidsstern verwendet werden, "der, wie jeder weiß, mit dem internationalen Zionismus verbunden ist und ein nationales Wahrzeichen von Israel darstellt". Viele der Karten enthielten darüber hinaus auch noch Symbole wie "Kreuze, die für Christen geheiligt sind, und Dreiecke, die für Freimaurer wichtig sind".
Da haben die japanischen Hersteller wohl irgend etwas falsch gemacht, wenn sie sich in den Dienst der Christen, Freimaurer und Juden stellen. Doch wie ein Sprecher von Nintendo erklärte, habe man die Pokemon-Karten nicht absichtlich mit religiösen Symbolen ausgestattet. Es dürfte wahrscheinlich schwierig werden, wollte man weiterhin mit Symbolen arbeiten, religiös neutral zu bleiben, denn irgendeine Verbindung ist da immer herzustellen.
Doch nicht nur die Symbole selbst sind schädlich für die arabischen Kinder, sondern auch der Umgang der Kinder mit den Karten: "Das ähnelt aufgrund des Wettstreits, bei dem manchmal große Geldsummen zwischen Kartenbesitzern ausgetauscht werden, einem Spiel um Geld."