Polen: "Entrussifizierung" des Energiesektors

Seite 3: Hohe Kosten und Umweltprobleme

Sollte Polen die Lieferung von Kohle aus Russland stoppen, dann könnten dem Land Probleme mit Smog drohen. Denn die Kohle wird vor allem von privaten Haushalten genutzt, denen der Ersatz aus Australien oder Kanada zu teuer sein könnte. So steht zu befürchten, dass viele Polen wieder zur umweltbelastenden Müllverbrennung übergehen können.

Derzeit sieht es so aus, dass Polen sowie die baltischen Staaten unmittelbar auf die Gaslieferungen aus Russland verzichten, da sie nicht in Rubel bezahlen wollen. Polen wie Litauen verfügen über einen Flüssiggasterminal. Von 2023 ab hat Polen auch zwei LNG-Tanker zur Verfügung, die gerade in Südkorea gebaut werden.

Das teurere Flüssiggas aus den USA, gewonnen durch das umstrittene Fracking, wird die transatlantische Verbindung stärken. Lange schnitt die Regierung Biden die Führung in Warschau, da diese für Trumps zweite Amtszeit geworben hatte. Erst durch die Krise in der Ukraine erfolgte eine Annäherung. Biden hielt am 25. März eine als historisch gesetzte Rede im Warschauer Königsschloss, in dem er die "demokratischen Staaten" zu Geschlossenheit gegenüber Russland aufrief.

Aber auch die Lieferung von Flüssiggas aus Norwegen dürfte für Polen teurer werden als das russische Erdgas. Ebenso steht es für das norwegische Gas zu befürchten, das über die Ostsee-Pipeline transportiert werden soll.

Wie hoch die Gesamtkosten des Ausstiegs aus russischen Energielieferungen sein werden, ist noch nicht bekannt. Es steht aber zu befürchten, dass Morawieckis "radikaler Plan" die polnischen Steuerzahler und Verbraucher deutlich belasten könnte.

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