Poros Wunderlampe

Seite 2: Mit der Kohle kommen Waffen

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Im Juli 2017 hatte das ukrainische Staatsunternehmen Centrenergo den Vertrag mit dem in Pennsylvania ansässigen US-Unternehmen Xcoal für die Lieferung von bis zu 700.000 Tonnen Anthrazit bekannt gegeben.

Anthrazit als hochwertigste Kohle machte 2016 mit 1.5 Millionen Tonnen nur 0.2 % der US-Kohleförderung aus, andere Sorten werden in deutlich größeren Mengen produziert. Der Xcoal-Deal ist wahrscheinlich erst der Anfang von Centrenergos Handelsbeziehungen zu den Vereinigten Staaten, das Unternehmen sieht sich bereits nach Steinkohlesorten geringerer Qualität um.

Anthracite is a "fighting fuel", US-amerikanisches Poster aus dem Zweiten Weltkrieg. Bild: U.S. National Archives and Records Administration, Public Doomain

Im November 2017 kündigte die Regierung der Ukraine ihre Absicht an, ab 2019 alle ukrainischen Wärmekraftwerke ohne Anthrazitkohle betreiben zu wollen und die Anlagen stattdessen auf die Verbrennung minderwertigerer Steinkohle umzurüsten.

Beim Treffen von Trump und Poroschenko in Washington ging es auch um eine militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und der Ukraine. Ende Dezember 2017 hatte das US-Außenministerium schließlich bekannt gegeben, dass die Bereitstellung "verstärkter Verteidigungsfähigkeiten" genehmigt worden sei: in Form von "tödlichen Verteidigungswaffen" wie dem Barrett M107A1-Scharfschützengewehr für große Distanzen nebst Zubehör oder von Lockheed Martin FGM-148 Javelin-Panzerabwehrraketen. Zumindest einem Kongressabgeordneten kam es so vor, als sei damit "der Rubikon überschritten" - weitere Waffenverkäufe in die Region würden folgen. In der gleichen Woche genehmigte Kanada ebenfalls Waffenexporte in die Ukraine.