Power-Change: Kalifornien fordert Verbreitungsverbot von Kohle, Gas und Öl
Seite 2: Der Bundestag sollte die Initiative zur Nichtverbreitung fossiler Energien unterstützen
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- Der Bundestag sollte die Initiative zur Nichtverbreitung fossiler Energien unterstützen
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Es wird Zeit, dass sich auch Deutschland dieser Initiative anschließt, anstatt sich gegen den Umbau zu wehren, wie es die Union, die AFD und die FDP mit der Heizungsdebatte tun. Gerade vor der nächsten UN-Klimakonferenz in Abu Dhabi wäre ein entsprechendes politisches Signal des Bundestages besonders wichtig.
In Abu Dhabi wird erneut die alles entscheidende Klimaschutzmaßnahme – nämlich die Beendigung der Nutzung der fossilen Energien – zwar debattiert werden, aber am Widerstand großer Konzerne in den Öl-, Erdgas- und Kohle-Nationen wie Saudi-Arabien, dem Iran, Russland oder den USA wohl erneut scheitern.
Klar ist, dass ein schneller globaler Ausstieg aus der Nutzung von Erdöl, Erdgas und Kohle erfolgen muss. Denn durch deren energetische Verbrennung in Heizungen, dem Verkehr, der Industrie und zur Stromerzeugung werden weltweit etwa 60 Prozent aller Treibhausgasemissionen emittiert. Erdöl, Kohle und Erdgas als Basis-Rohstoffe für die Chemie, zum Beispiel zur Herstellung von Plastik, verursachen zusätzlich weitere fünf bis zehn Prozent.
Ohne ein Ende der Nutzung der fossilen Rohstoffe kann es keinen Klimaschutz geben. Bei Weiternutzung von Kohle, Erdöl und Erdgas in den kommenden Jahrzehnten wird es unweigerlich zum Auslöschen der menschlichen Zivilisation kommen.
Hitze, Wetterkatastrophen, Tropenkrankheiten, Meeresspiegelanstieg, Abschmelzen der Gletscher und Abreißen des Golfstroms werden die Lebensgrundlagen der gesamten Menschheit so drastisch verändern, dass es eine Zivilisation, wie wir sie heute kennen, nicht mehr geben kann.
Daher ist das Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe unverzichtbar für das Überleben der menschlichen Zivilisation.
Atomenergie kann im fossilen Ausstieg keine Rolle spielen, da sie deutlich teuer ist und der Ausbau viel zu lange dauern würde
Plötzlich treten CDU-Chef Merz, die CSU, die FDP und die AfD erneut mit der Forderung nach dem Neubau von Atomkraftwerken auf. Sie begründen dies mit den hohen Strompreisen und dem Klimaschutz als Ersatz für fossile Energien.
Allerdings kann zum einen der Neubau von Atomkraft in den nächsten 20 Jahren keinen Einfluss auf Strompreise und Klimaschutz haben, da der Neubau zwischen 20 und 30 Jahren dauert. Zum anderen ist Strom aus neuen Atomkraftwerken wesentlich teurer als Strom aus neuen Solar- und Windkraftwerken.
Eine aktuelle Studie von Bloomberg über die globalen Stromerzeugungskosten zeigt, dass Atomstrom etwa viermal teurer ist als Ökostrom. Kohle- und Erdgasstrom sind etwa doppelt so teuer, und wenn man Kohle- und Erdgasstrom mit CCS zur Entfernung von CO2 aus den Rauchgasen versieht, ist die Stromerzeugung etwa dreimal so teuer wie bei Solar- und Windstrom.
Der Beschluss des kalifornischen Parlaments zur Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe ist daher auch zum Schutz der Bevölkerung vor steigenden Strompreisen goldrichtig.
Nur warum Merz, Söder, die FDP und die AFD solche seit Langem klar erkannten Fakten nicht kennen und sogar neueste Studien, wie die von Bloomberg, ignorieren, macht schon stutzig. Offensichtlich geht es ihnen nicht um den Schutz der Bevölkerung vor steigenden Energiekosten und auch nicht um Klimaschutz, sondern ausschließlich um die Sicherung der Milliardengewinne für die fossile und atomare Wirtschaft.
Die Lobbyisten-Schar der fossilen und atomaren Wirtschaft hat weiterhin großen Einfluss auf sie – ganz im Gegensatz zum kalifornischen Parlament, das sich von diesen Lobbyisten nicht mehr beirren lässt.