Preisdeckel auf Erdöl reißt Loch in Putins Staatshaushalt
Seite 2: Warum die Ölpreise in diesem Jahr steigen könnten
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Es ist nicht auszuschließen, dass die russische Regierung ihr Ziel erreicht. Mehrere Faktoren sprechen dafür, dass die Freude in den westlichen Ländern verfrüht sein könnte.
Zum einen ist die Antwort Russlands auf den ihm auferlegten Preisdeckel noch nicht in Kraft gesetzt worden. Erst zum 1. Februar werden Ölgeschäfte verboten, die sich direkt oder indirekt auf eine Preisobergrenze beziehen.
Der von Wladimir Putin unterzeichnete Präsidialerlass war auch noch sehr vage gehalten. Im ersten Quartal 2023 wolle man erst beobachten, wie sich der Preisdeckel auf die Weltmärkte auswirke, hieß es.
Nun hat das russische Energieministerium angekündigt, in Kürze Einzelheiten zu dem Verfahren veröffentlichen zu wollen, "ebenso wie Einzelheiten zu den Preis- und Rabattüberwachungsverfahren". Die Überwachung solle dazu dienen, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, die darauf abzielen, den möglichen Preisnachlass auf ein marktübliches Niveau zu begrenzen.
Ein anderer Grund ist: Russland gelingt es, die Lieferströme zunehmend von Europa in andere Regionen umzulenken. So berichtete Argus Media kürzlich, Indien habe erstmals die arktische Varandey-Mischung aus dem russischen Hafen Murmansk gekauft. In der Mitteilung heißt es:
Aufgrund der von der EU, den G7-Staaten und Australien auferlegten Preisobergrenzen für russische Rohölexporte wurden Russlands arktische Sorten von den traditionellen Abnehmern in Europa abgezogen.
Nicht zu vergessen ist, dass auch die weltweite Nachfrage nach Erdöl steigen könnte. Die Investmentbank Goldman Sachs geht laut einem Bericht von Reuters davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2023 um 2,7 Millionen Barrel pro Tag steigen wird. Es sei davon auszugehen, dass die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte das Angebot übersteigen könnte, was die Brent-Preise auf bis zu 105 US-Dollar pro Barrel ansteigen lassen könnte.
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