Putin verkündet Oster-Waffenstillstand – Wende in Ukraine-Verhandlungen?
Russlands Präsident hat einen einseitigen Oster-Waffenstillstand angeordnet. Zugleich gibt es Berichte über neue Friedenspläne der USA. Entscheidend wird ein Treffen in London sein.
In einer überraschenden Ankündigung hat der russische Präsident Wladimir Putin einen Oster-Waffenstillstand an der Ukraine-Front verkündet. Bei einem Treffen mit Generalstabschef Waleri Gerassimow ordnete er an, von Samstasg, 18 Uhr, bis Montag, 0 Uhr, alle Kampfhandlungen einzustellen.
Laut Putin ist dieser Schritt von "humanitären Erwägungen geleitet". Russland gehe davon aus, dass die Ukraine dem Beispiel folgen und ebenfalls die Waffen ruhen lassen werde. Gleichzeitig müssten die russischen Streitkräfte aber bereit sein, mögliche Verstöße und Provokationen abzuwehren.
Unterdessen berichten US-Medien unter Berufung auf einen Regierungsvertreter in Washington, dass die USA und andere Verbündete der Ukraine planen, nächste Woche in London einen Plan für einen umfassenden Waffenstillstand zu diskutieren.
Um Russland an den Verhandlungstisch zu bringen, erwäge Washington demnach Lockerungen der Sanktionen und möglicherweise eine Freigabe der im Westen eingefrorenen russischen Vermögenswerte in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar.
Laut der US-Nachrichtenagentur Bloomberg sind die USA sogar bereit, die Krim als russisches Territorium anzuerkennen. Der US-Vorschlag sehe zudem vor, alle von Russland befreiten Gebiete unter russischer Kontrolle zu belassen und eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine auszuschließen.
An der Front meldete Generalstabschef Gerassimow derweil Fortschritte. Im Norden sei der Großteil der von der Ukraine besetzten Gebiete "befreit" worden, hieß es aus Moskau. Nur um die Orte Oleschnja und Gornal fänden noch Kämpfe statt. Auch ein weiteres Vordringen ukrainischer Kräfte in der russischen Region Belgorod sei gestoppt worden. Die Angaben von Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass die von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Friedensbemühungen trotz aller Skepsis europäischer Medien und Politiker Früchte tragen könnten.
Zuletzt war hierzulande immer wieder behauptet worden, die Verhandlungen würden nicht vorankommen. Der Oster-Waffenstillstand könnte in eine andere Richtung weisen.