Sanktionen gegen Russland: Die Top Ten des Scheiterns
Seite 7: TOP 7: Düngemittel
- Sanktionen gegen Russland: Die Top Ten des Scheiterns
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Düngemittel sind inzwischen knapp und teuer. Das liegt unter anderem an dem Embargo der Europäischen Union für Mineraldünger aus Weißrussland.
Man wollte das Land bestrafen. Man warf ihm vor, den russischen Krieg gegen die Ukraine unterstützt zu haben. Doch ein Drittel der Kali-Importe der Europäischen Union kamen bislang aus Weißrussland. Massive Preissteigerungen waren zu erwarten.
Die Preise für Düngemittel steigen schon seit zwei Jahren, doch durch den Krieg in der Ukraine und die westlichen Sanktionen haben sie sich vervielfacht. Inzwischen bezahle man das Vier- bis Fünffache dessen, was man noch vor zwei Jahren zahlen musste, sagte ein Landwirt aus dem Raum Hannover dem Deutschlandfunk.
Russland war anfangs nicht selbst betroffen von den westlichen Sanktionen auf Düngemittel, sondern verhängte selbst ein Exportstopp. Genauso wie China. Beide Länder reagierten auf steigende Getreidepreise mit einer Stütze der eigenen Landwirtschaft; Düngemittel sollten zuerst der Versorgung der eigenen Bevölkerung zugutekommen. Im April wurden allerdings russische Düngemittel ebenfalls sanktioniert.
Davon ist nicht nur Kali betroffen, sondern auch Phosphor-Dünger. Für dessen Herstellung ist man auf natürliche Vorkommen angewiesen, die zum Teil in Russland liegen. Inzwischen beklagen sich Landwirte in Deutschland, dass sie den vier- bis fünffachen Preis wie im letzten Jahr berappen mussten und noch ungewiss ist, ob im nächsten Jahr überhaupt ausreichende Mengen zur Verfügung stehen.
Stickstoff-Dünger kann synthetisch hergestellt werden, doch dafür ist eine ausreichende Versorgung mit Erdgas notwendig. Steigt dessen Preis, steigt zwangsläufig auch der Preis des Düngers – und damit auch der Lebensmittel.