Schnelle Klappe
Ein winziger Lichtmodulator aus Silizium formt Signale für Datenraten von bis zu 5 Gbit/s
Für optoelektronische Schaltkreise auf einem kompakten Siliziumchip bedarf es neben Lichtquellen und Detektoren auch Lichtmodulatoren. Letztere lassen sich um drei Größenordnungen auf einen Durchmesser von nunmehr 12 µm schrumpfen – klein genug für den Einbau in Schaltkreise aus Silizium.
Während es aus Silizium bereits Wellenleiter, Lichtquellen, Lichtverstärker und rudimentäre Laser gibt, fehlen bislang kompakte elektrische Lichtmodulatoren für den Einbau auf Siliziumchips. Wissenschaftler der Cornell Universität haben einen solchen Modulator mit 12 Mikrometer Durchmesser gebaut und ihn in der Ausgabe vom 19.05.2005 der Zeitschrift Nature auf Seite 325 in Band 435 beschrieben.
Bereits bekannte kompakte Modulatoren aus Verbindungshalbleitern eignen sich nicht fürs Einbauen in einen Siliziumschaltkreis, dies wäre technisch aufwendig und somit teuer. Es gab bereits klobige Silizium-Modulatoren mit einer Ausdehnung von mehreren Millimetern; die große Ausdehnung ist wegen der schwachen Variation des Brechungsindex mit der Elektronen-Löcher-Konzentration erforderlich. Die Forscher aus Cornell wählten statt eines MOS-Aufbaus eine p-i-n-Konfiguration, letzteres lässt sich wesentlich filigraner aufbauen; in der intrinsischen Schicht laufen die Lichtwellen umher.
Die Transmission eines mit einem Resonator gekoppelten Wellenleiters hängt besonders empfindlich vom variierenden Brechungsindex ab und erreicht ihr Minimum bei einer Lichtwellenlänge, bei der der Umfang des Ringresonators ein ganzzahliges Vielfaches von ihr ausmacht. Das Anpassen des Brechungsindex im Ring moduliert also die Transmission des optischen Signals – das geschieht elektrisch durch das Injizieren von Elektronen und Löchern in den Resonator, dazu dient eine PIN-Diode.
Zudem ließe sich die Wellenlängenabhängigkeit der Modulation in der Nachrichtentechnik künftig möglicherweise fürs Wellenlängenmultiplexen nutzen.