Sektorkopplung und Solarthermie: Eine Kombination für die Zukunft

Seite 2: Effiziente Nutzung erneuerbarer Energien durch Sektorkopplung

Ein weiterer wichtiger Ansatz zur Dekarbonisierung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie ist die Sektorkopplung. Sie ermöglicht es, überschüssigen Ökostrom aus dem Stromsektor in andere Energieformen wie Wärme, kinetische oder chemische Energie umzuwandeln.

Dies erhöht die Flexibilität im Stromsektor und ermöglicht eine effizientere Nutzung erneuerbarer Energien. Statt etwa Windkraftanlagen wegen Netzengpässen herunterzufahren, wird mit überschüssigem Windstrom Wärme oder Kälte erzeugt, die sich deutlich kostengünstiger speichern lassen als elektrische Energie.

Innovative Energielösungen in Küstenregionen und Binnenland

An der Küste werden schon seit Jahren Kühlhäuser für angelandeten Tiefkühlfisch bei Windstromüberschuss unter die übliche Betriebstemperatur heruntergekühlt und bei Stromknappheit oder hohem Strombedarf die aktive Kühlung reduziert.

Vergleichbare Lösungen gibt es inzwischen auch im Binnenland. So liefern die Stadtwerke Ulm überschüssigen Strom an ein Kühlhaus, wo damit Schweinehälften zeitweise auf bis zu –40 °C heruntergekühlt werden.

Auch bei der Trinkwasserversorgung lassen sich die Pumpzeiten meist gut mit dem Stromangebot koppeln.

Steht zu viel Windstrom zur Verfügung, kann auch problemlos Wasserstoff erzeugt werden, der für industrielle Anwendungen benötigt wird und sich leichter speichern lässt als elektrischer Strom.

Smart Grids und Smart Meters: Beschleuniger der Energiewende

Die notwendige Transformation des Energiesystems wird durch die Einführung von Smart Grids und Smart Meters erleichtert, auch wenn die derzeitige Umsetzungsgeschwindigkeit zu wünschen übrig lässt.

Die Geschwindigkeit, mit der derzeit die verzögerte Einführung von Smart Metern vorangetrieben wird, erinnert an die Planung des Deutschlandtakts der Deutschen Bahn. Beides könnte bis 2070 eingeführt werden.

Zukunftsfähige Energieversorgung: Ein dynamischer Prozess

Die Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung kann nicht einfach aus alten Lehrbüchern entnommen werden. Versuch und Irrtum lassen sich am besten in überschaubaren zellularen Netzen ausprobieren.

Ferner wird die Einführung lastvariabler Tarife eine wichtige Rolle spielen, um den Stromabsatz besser an das Angebot anzupassen.

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