Shahid Bagheri: Der schwimmende Drohnenstützpunkt des Iran

Die Shahid Bahman Bagheri nach dem Umbau 2025
- Shahid Bagheri: Der schwimmende Drohnenstützpunkt des Iran
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- Eine neue Doktrin?
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Iran stellt seinen ersten Drohnenträger vor: ein umgebautes Containerschiff als schwimmender Stützpunkt. Was das militärisch für die Golfregion bedeutet. Eine Analyse.
In der islamischen Theokratie des Iran sind Namen mit dem Zusatz Shahid onipräsent. Sie werden Namen angehängt, wenn deren Träger im Kampf gefallen sind.
Bahman Bagheri trägt diesen Zusatz. Wie aus den Memoiren seiner Frau hervorgeht, war Bagheri ein im Irak gefallener iranischer Soldat. Aber nicht nur das: Kommandeur des Korps der Islamischen Revolutionsgarden und Kommandeur der Marinekommunikation der IRGC.
Er fiel während des Iran-Irak-Krieges. Bagheri ist aufgrund seines Engagements, seiner ideologischen Nähe und der um seine Person gebildeten staatlich-islamischen Regimefolklore der perfekte Pate für die größte Innovation der iranischen Marine.
Die Antwort aus Teheran?
Die neue Waffe, ursprünglich ein einfaches Containerschiff, ist nach zweijährigem Umbau kaum wiederzuerkennen und bildet zusammen mit den iranischen Drohnen eine neue Dimension in der geo- und außenpolitischen Verteidigungsdoktrin des Iran.
Die Luft war dünn geworden: Nach dem Fall von Damaskus, dem Pager-Angriff auf die Hisbollah und der weitgehenden Ausschaltung der Hamas hatte sich die auf alliierte Proxies ausgelagerte Vorwärtsverteidigung zu einer land- und seegestützten Landesverteidigung gewandelt. Die permanente Bedrohung Teherans durch die in der Golfregion kreuzende US-Flotte (ein Zerstörer und F35- und F16-Kampfbomber) musste Auswirkungen haben.
Insbesondere nach den massiven und nahezu ungestörten Angriffen Israels auf iranisches Kerngebiet war mit einer massiven Umstrukturierung zu rechnen. Zudem halten sich schon vor Trumps Amtsantritt hartnäckig Gerüchte über einen bevorstehenden israelischen Angriff.
Aber: Wie könnte eine adäquate iranische Abwehr aussehen und, vermeintlich am wichtigsten, welche Fähigkeiten hat das neue Drohnenschiff?
Perarin 2.0: vom Container zur Drohne
Ursprünglich hatte das Drohnenschiff verschiedene Namen. Als Perarin lief es vom Stapel. Es entstand im Jahr 2000 bei Hyundai Heavy Industries in Südkorea und befuhr vom Hafen Bandar Abbas (dem iranischen Ölumschlagplatz an der Küste) aus die Weltmeere.
Unter der Flagge der staatlichen iranischen Schifffahrtslinie beförderte es hauptsächlich Container und wurde 2006 kurzzeitig an eine maltesische Reederei verchartert.
Entscheidend ist jedoch das zweite Leben des Frachtriesen: Ab 2022, zufällig zur Zeit der deutschen Zeitenwende und des den Iran indirekt tangierenden Krieges um die Ukraine, wurde das Schiff bis zum Winter 2024 militärisch umgebaut.
Spannend dabei ist, dass der iranische militärisch-industrielle Komplex zumindest bei der Standortwahl nicht auf ausländische Expertise angewiesen zu sein scheint. Der Umbau erfolgte komplett in einer Werft bei Bandar Abbass unter der Schirmherrschaft des Iran Shipbuilding and Offshore Industry Complex (ISOICO). Wie Telepolis berichtete, begann die Erprobung der Weltneuheit bereits im November 2024.
Heute sind deutlich mehr Details bekannt, insbesondere zur Bewaffnung und den Fähigkeiten: der Iran entwickelt sich demnach weiter zu einer ernstzunehmenden Drohnenmacht. So hat er einen der ersten Drohnenträger der Geschichte entwickelt.