Showdown: Biden eskaliert den Chip-Krieg, China droht mit Vergeltung
Die USA verschärfen ihren Kurs gegen Chinas Chipindustrie. 140 weitere Firmen landen auf der schwarzen Liste. Peking kündigt bereits "notwendige Maßnahmen" an.
Der Chipkrieg zwischen den USA und China spitzt sich weiter zu. Die US-Regierung hat diese Woche weitere 140 chinesische Unternehmen auf die sogenannte "Entity List" gesetzt, wie mehrere Medien berichten. Durch die Listung wird es für die betroffenen Firmen deutlich schwieriger oder sogar unmöglich, US-Technologien zu beziehen. Die neuen Maßnahmen zielen vor allem auf Chinas wachsende Halbleiterindustrie ab.
Laut Insidern plant die Biden-Regierung noch vor dem Regierungswechsel im Januar zwei weitere Sanktionsrunden. Dann soll der Export von US-Chips und Chip-Fertigungsanlagen an bis zu 200 chinesische Unternehmen untersagt werden. Auch Beschränkungen für Lieferungen von High-Bandwith-Speicherchips nach China seien geplant.
China droht mit Reaktionen
Beijing hat als Reaktion "notwendige Maßnahmen" angekündigt. Ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums drohte mit Vergeltung, sollten die USA weitere Sanktionen verhängen. China könnte etwa den Export seltener Metalle wie Germanium und Dysprosium stoppen – also wichtiger Rohstoffe für die Halbleiterherstellung.
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Einige der neu gelisteten Firmen geben sich trotz der verschärften US-Restriktionen gelassen. Der Chip-Designtool-Entwickler Empyrean Technology erklärte, der Einfluss sei "allgemein kontrollierbar", da man auf eigene Patente und Technologien setze. Auch der Anlagenbauer Skyverse sieht keine signifikanten Auswirkungen, da Schlüsselkomponenten inzwischen lokal produziert würden.
Doch chinesische Branchenverbände schlagen Alarm und rufen ihre Mitglieder auf, beim Kauf von US-Chips "Vorsicht" walten zu lassen, so die in Hongkong erscheinende South China Morning Post.
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In koordinierten Erklärungen bezeichnen die Verbände der Halbleiter-, Internet- und Automobilindustrie US-Chips als "nicht mehr sicher und zuverlässig". Stattdessen sollten chinesische Firmen die Kooperation mit Chipherstellern aus anderen Ländern ausbauen und verstärkt auf heimische Produkte setzen.
Dies könnte die Geschäfte von US-Chipriesen wie Nvidia, Qualcomm und Intel in China empfindlich treffen. Der Chipkrieg dürfte sich damit weiter verschärfen - zum Nachteil von Verbrauchern und Unternehmen auf beiden Seiten. Denn die globalen Chip-Lieferketten sind eng verflochten. Einseitige Störungen können leicht auf die Verursacher zurückfallen.