Shut up and sleep with me
Wer von Aliens entführt wurde, hat die gleichen posttraumatischen Belastungsstörungen wie ein Vietnamveteran
Ein Außeriridischer würde sich wundern, wenn er das erführe: ein Drittel aller US-Amerikaner weiß von seinen heimlichen Besuchen auf der Erde.
Etwa vier Millionen sind sogar schon mal in ein UFO verschleppt worden. Das läuft etwa so ab: Ein schockartiges Erwachen in der Nacht, man ist unfähig sich zu bewegen, nur die Augen kann man rollen. Um einen herum Licht und wilde Blitze, das Bettuch ist durchfeuchtet von Helligkeit; man schwebt und fühlt kleine Stromstöße überall. Der größte Schock: Um das Bett herum stehen (grinsend?) (oder eher humorlos?) Wesen von einem anderen Stern. Sie tragen einen zum Fenster hinaus, draußen wartet das Raumschiff. In einem Raum, der entfernt an ein medizinisches Labor erinnert, hat man Sex mit einem der außerirdischen Entführer.
Eine spannende Sache, auch für jemanden, der nicht daran glaubt wie Harvard Psychologe Richard McNally. Er wiederum glaubt zu wissen, warum die Entführten glauben, was sie glauben.
McNally schaltete eine Anzeige in der Zeitung und siebte unter den Hunderten von Blindgängern zehn echte Entführte" aus, einige von ihnen meinten, sogar mehrmals verschleppt worden zu sein. Die meisten hatten unter Hypnose ihre Erlebnisse wieder erinnert. Sie schrieben sie auf und McNally ließ sie von einer neutralen Stimme auf Band sprechen.
Als die Entführten später die Bänder anhörten, wurden ihre physiologischen Reaktionen wie Herzschlag und galvanische Hautreaktion gemessen. Im Gegensatz zu einer nicht entführten Kontrollgruppe zeigten die Entführten die gleichen Reaktionen wie z.B. Vietnamveteranen oder Feuerwehrleute, wenn man ihnen ihre (echten) Erinnerungen vorspielt; Menschen also, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) leiden. Auch falsche Erinnerungen können, so der Schluss, echte seelische Narben und Traumata hervorrufen. Kehren wir zurück zu dem Schlafenden, der bald entführt werden soll. Was ist eigentlich passiert?
Er gehört zunächst einmal zu den etwa 30 Prozent der Bevölkerung, die eine Schlafparalyse (Schlaflähmung) kennen, bei der eine plötzliche Lähmung der Körpermuskulatur beim Schlafbeginn oder beim Aufwachen eintritt; man kann alles sehen, sich aber nicht bewegen. Das wiederum verbindet er mit so genannten hypnopompen Halluzinationen, das sind Halluzinationen, die im Übergangsstadium vom Schlaf zum Aufwachen auftreten und ungefähr 5 Prozent der Bevölkerung bekannt sind. Beides zusammen ist recht selten aber, so McNally, nicht krankhafter oder psychotischer als ein Schluckauf, weshalb die meisten Entführten auch über ein recht solides geistiges Gewand verfügen würden. Obgleich nicht geisteskrank verfügen sie jedoch alle über eine außergewöhnlich lebhafte Phantasie (wer hätte das gedacht!) und zeigen übereinstimmend eine hartnäckige Vorliebe für New Age-Praktiken und Philosophien wie Reinkarnation, Energietherapien, Telepathie, astrale Projektion und Astrologie.