So merken Sie die Energiewende an den Tankstellen
- So merken Sie die Energiewende an den Tankstellen
- Mineralölraffinerien schlägt das Totenglöckchen
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Dem Verbrennungsmotor gehört nicht die Zukunft. Die großen Mineralölkonzerne ziehen sich zunehmend aus dem Geschäft mit Benzin und Diesel zurück. Was sich noch ändern wird.
Weltweit führt kein Weg an der Dekarbonisierung der Wirtschaft vorbei. Als Folge wird das Interesse an Investitionen in die Produktion von Brenn- und Kraftstoffen zurückgehen, welche auf fossilen kohlenstoffhaltigen Rohstoffen basieren. Mineralöl wird seine künftige Bedeutung hauptsächlich in der Petrochemie haben, nicht zuletzt, weil dort die Margen höher sind.
Während die Mineralölkonzerne im sogenannten Upstream-Bereich, also der Exploration und Förderung derzeit satte Gewinne einfahren, verlieren sie im Downstream. Die Umwandlung von Rohöl in Fertigprodukte und deren Vertrieb ist vergleichsweise dezentral, nicht über feste Pipelines versorgbar und kundennah.
Seit der Produkttransport per Schiff immer wieder am Niedrigwasser der deutschen Flüsse scheitert, erfolgt der Transport meist per Lkw über Vertragsspeditionen. Waren die Tankstellen früher vorwiegend mit Reparaturwerkstätten verbunden, hat sich dieser Teil des Marktes auf den Automobilhandel verlagert, der über die markenspezifische Technik verfügt. Die Allmarkenreparaturwerkstatt wird immer seltener.
Tankstellen werden Convenience Stores
Vor diesem Hintergrund erscheint es nachvollziehbar, dass sich die Mineralölkonzerne von ihrem Tankstellengeschäft trennen wollen. Die deutsche Mineralölwirtschaft mit Marken wie Dea, Aral oder Minol hat sich schon vor Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen und wurde an ausländische Unternehmen verkauft. Jetzt folgt der nächste Ausstieg.
ExxonMobil und die österreichische OMV waren hierzulande die Ersten, die sich von ihrem deutschen Tankstellennetz getrennt haben. Käufer war der englische Händler EG Group, bei dem Mineralölprodukte nur etwa die Hälfte seines Geschäfts ausmachen.
Diese beiden Mineralölmarken haben damit ein vergleichbares Modell der norwegischen Statoil zum Vorbild genommen, welche ihr Tankstellennetz in Skandinavien und Osteuropa 2012 an den kanadischen Händler Alimentation Couche-Tard verkauft hatte, der sie jetzt unter dem Namen ″Circle K″ betreibt. Inzwischen kommt Circle K auch nach Deutschland, wo man die Tankstellen der französischen Total Energies übernimmt.
Unter Druck gerät damit die Lekkerland SE, die schon seit Jahrzehnten praktisch alle Tankstellenshops mit Convenience-Food und Unterwegs-Versorgung beliefert und die seit 2011 unter der Marke ″Rewe to go″ Shops an zentralen Verkehrsknoten wie Bahnhöfen betreibt.
Seit 2016 hat man eine langfristige Kooperation mit Aral geschlossen. Auf der Lauer liegt derzeit die US-Marke 7Eleven, die japanischen Investoren gehört und in Asien weit verbreitet ist. Ihr wird schon seit geraumer Zeit nachgesagt, dass sie ein Auge auf den deutschen Markt für Convenience Stores geworfen hat.
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