Staat dringend gesucht

Kim Schmitz plant Hacker-Angriffe auf Terroristen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Kim Schmitz liebt große Gesten. Zusammen mit einer Gruppe von Mitarbeitern will der schillernde Chef des Internet-Sicherheitsunternehmens Kimvestor AG und ehemalige Hacker den Terrorismus online bekämpfen.

Dies schreibt er zumindest in einem offenen Brief an die Regierungen dieser Welt. Gesucht, heißt es bei ihm weiter, werde nun ein Staat, der es ihm und seinem Hacker-Team erlaube, über die Online-Welt die Terroristen anzugreifen. Als mögliche Ziele nennt Schmitz die Bankkonten von Terrororganisationen, das Rückverfolgen von finanziellen Transaktionen oder das Aufspüren von so genannten "Sleepers“.

Da Schmitz als "schlagzeilensüchtig“ gilt, betont er ausdrücklich, dass sein Angebot kein billiger PR- oder Medien-Trick sei. Außerdem verlange er für seinen Einsatz keinen Pfennig. "Wir können“, schreibt Schmitz, "dem Terrorismus nicht erlauben, dass er unsere moderne Zivilisation zerstört. Das Töten von unschuldigen Menschen muss weltweit beendet werden."

Aber nicht nur mit Hacker-Methoden will der Münchner Millionär die Terroristen bekämpfen. Er regt nämlich gleichzeitig an, dass jede Regierung 0.1 Prozent ihres Staatshaushaltes in einen Fond einzahlen solle. Mit den erhofften Milliarden soll dann unter Leitung der UN versucht werden, den Terror und dessen Ursachen auf einem friedlicheren Weg international zu bekämpfen.

Inzwischen ist Schmitz möglicherweise selbst ins Visier der Terroristen geraten, vermutlich weil er nach den Anschlägen in New York und Washington auf den Kopf von Usama Bin Laden 10 Millionen Dollar ausgesetzt und den Steckbrief des weltweit Gesuchten auf seiner Netzseite veröffentlich hat (Terrorgewinnler). Danach erhielt er nach eigenen Angaben gleich mehrere Morddrohungen, per Email, aber auch telefonisch.