Steigende Energiepreise: Die Warnungen werden lauter

Immer mehr Bürger müssen schon jetzt ihren Dispo überziehen. Dabei kommt der Preishammer wohl erst zum Jahreswechsel. Experten haben einen wichtigen Tipp.

Derzeit muss etwa jeder fünfte Deutsche aufgrund der hohen Preise das Konto überziehen. Dies hat eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergeben. Sie wurde Anfang des Monats durchgeführt und nach Angaben des Vergleichsportals Check24, dem Auftraggeber der Umfrage, repräsentativ ist.

Und die Preise steigen weiter. So haben sich die Gaspreise in den vergangenen Wochen vervierfacht. Sie sind laut Welt-Wirtschaftsredakteur Daniel Wetzel von 30 auf 120 Euro pro Megawattstunde gestiegen.

Er rät, dass jeder Haushalt etwa 1.500 Euro für Nachzahlungen bereitlegen müsse. Auch der Verbraucherschützer Udo Sieverding rät dazu, wenn möglich, Geld für Nachzahlungen zur Seite zu legen und fordert ein weiteres Entlastungspaket.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Donnerstag (23.06.) die zweite Krisenstufe im Notfallplan Gas ausgerufen, da die russischen Lieferungen zurückgingen. Die Versorgungssicherheit sei zwar noch gewährleistet, aber die Preise stiegen weiter.

Habeck bezeichnete die gedrosselte Liefermenge als "ökonomischen Angriff Putins". Das angestrebte Ziel von 90 Prozent Füllmenge der Gasspeicher sei vor diesem Hintergrund kaum erreichbar.

Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat angesichts der Gas-Notstufe indes vor heftigen Preiserhöhungen gewarnt. Bereits jetzt würden die Gaspreissteigerungen aus dem vergangenen Herbst an die Konsumenten weitergereicht, so Müller am Freitag in der ARD. Zu erwarten sei daher eine Anhäufung der Preissprünge:

Das ist knapp plus 30, plus 50, teilweise plus 80 Prozent. Das ist die Vergangenheit aus dem Herbst..

Klaus Müller, Bundesnetzagentur

Seitdem habe sich der Gaspreis Stand vergangene Woche vervierfacht und inzwischen sogar versechsfacht. Das seien riesige Preissprünge, die zwar nicht alle eins zu eins an die Verbraucher weitergegeben würden