Steven Spielberg gründet Website für Internetvideos

Man will ein möglichst breites Spektrum interspezifischer Unterhaltung abdecken und die Benutzer mit einbeziehen

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Imagine Entertainment und DreamWorks, gegründet von Steven Spielberg, Jeffrey Katzenberg und David Geffen, haben die Gründung einer gemeinsamen Firma für Unterhaltung im Web bekannt gegeben. Im Frühjahr 2000 soll Pop.com vorwiegend mit eigens für das Web hergestellten kurzen Videofilmen online gehen.

Die Gründer der neuen Firma hoffen, mit webspezifischen Videofilmen einen ähnlichen vielversprechenden Markt zu entwickeln, wie dies MTV für das Fernsehen mit den Musikvideos gemacht hat. Spielberg glaubt, dass das Internet ein "unbegrenztes Potenzial als Bühne für neue Unterhaltungsangebote" habe, Ron Howard von Imagine Entertainment ist der Meinung, dass sich im Internet bald "neue und ungewohnte ästhetische Werte entwickeln" werden.

Vorgenommen hat man sich offenbar, ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Auch wenn ein- bis sechsminütige Videofilme vornehmlich im Bereich "Comedy" das Hauptangebot darstellen sollen, will man eine Mischung aus Lifesendungen und Animationen, Video on demand und interaktiven Filmen und Spielen ins Netz stellen. Auch wenn die Filme selbst nicht interaktiv sein sollten, so sollen jedenfalls ergänzende interaktive Features angeboten werden, z.B. Chats oder Instant Messaging. Pop.com soll aber auch allen die Möglichkeit geben, ihre Produkte hier der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So ist daran gedacht, dass die Benutzer ihre Produkte einreichen sollen, wobei die besten dann auch auf der Website neben den anderen Produktionen zu sehen sein werden. Wer dann hier Erfolg hat, werde einen Vertrag bei Imagine oder DreamWorks erhalten, denn Pop.com ist nicht nur als Erkundung interspezifischer Unterhaltungsformen angelegt, sondern auch als eine Möglichkeit, weltweit neue Talente zu gewinnen.

Natürlich wollen die Gründer, dass sich möglichst viele Künstler und Filmemacher an dem Unternehmen beteiligen und dafür Produkte herstellen. Die Website würde ihnen die Chance verschaffen, "kreative Risiken einzugehen, die in der Film- oder TV-Produktion nicht möglich" seien.

Pop.com wird für Besucher kostenlos zugänglich sein und sich durch Werbung, Sponsoren und E-Commerce-Angeboten finanzieren, ist also als eine Art Portal für internetspezifische Unterhaltung gedacht. Um auch für die meisten Internetnutzer zugänglich zu sein, sollen die Angebote in aller Regel so programmiert werden, dass sie auch über 28.8k Modems zu empfangen sind, auch wenn die Qualität mit schnelleren Internetverbindungen natürlich besser sein werde. Man werde jedoch, wenn die Bandbreite bei den Benutzern wachse, auch die Angebote anpassen, um stets auf der Höhe der neuesten Techniken zu bleiben.