Stimmen in Deutschland zu Faktencheck-Aus bei Meta
Meta schafft in den USA externe Faktenchecker ab. Die Entscheidung spaltet deutsche Politiker und Medienschaffende. Welche Meinungen auf X kursierten.
Die Nachricht schlug am Dienstagabend mitteleuropäischer Zeit ein wie eine Bombe: Nach dem Kurznachrichtendienst X des Tech-Milliardärs Elon Musk wird nun auch Mark Zuckerbergs Metakonzern das System der Faktenchecker abschaffen und diese Aufgabe der Community überlassen.
Die Ankündigung fällt mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus zusammen, der zuvor ein scharfer Kritiker des bisherigen Moderationsansatzes von Meta war.
Zuckerberg hatte Trump erst im November auf seinem Anwesen Mar-a-Lago zu einem Arbeitsessen getroffen, Meta spendete daraufhin eine Million US-Dollar für die Amtseinführung des wiedergewählten Präsidenten. Die Entscheidung von Meta wird von einigen als Versuch gewertet, sich der neuen Trump-Administration anzunähern.
In Deutschland stieß die Entscheidung am Dienstagabend auf ein geteiltes Echo. Von rechten Akteuren und Medien gab es überwiegend Beifall; aus dem bürgerlichen Lager Kritik. Hier eine Auswahl relevanter Meldungen auf X, Elon Musks Kurznachrichtendienst:
Das ist eine Kampfansage an Europa. Jetzt rächt sich, dass die EU sich das viel zu lange gefallen ließ. EU sollte Handschuh aufnehmen und die Off-Knopf für Zuckerberg&Co zur Verhandlungsmasse erklären. Knie beugen ist keine Option.
Reinhard Bingener, FAZ-Redakteur
Weniger Zensur ist Kampfansage an Europa
Replik von Florian Gallwitz, Stellvertretender Vorsitzender des Senats der TH Nürnberg, in Antwort auf Reinhard Bingener
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Abkehr von Moderation & Factchecking bei Facebook ist ein schwerer Fehler! Zuckerberg wandelt auf Spuren von Musk, stellt ökonomische Interessen vor Schutz von Betroffenen vor Beleidigung, Bedrohung & Verhetzung. Der #Meinungsfreiheit dient das nicht!
Konstantin von Notz, Bündnis 90/ Die Grünen
Wie kommt Mark Zuckerberg denn bloß auf sowas? "Zuckerberg behauptet, dass die Faktenchecker,die in der Vergangenheit Hassrede und die Verbreitung von Falschbehauptungen auf seinen Netzwerken verhindert hätten, politisch nicht neutral seien.
Kristina Schröder, CDU, ehemalige Bundespolitikerin
Es ist eine historische Ansprache und ein Alptraum für das links-grüne Milieu! Mark Zuckerberg verkündet das Ende der Zensur und die Rückkehr der Meinungsfreiheit auf META, also bei Facebook und Insta. Die Faktenchecker (wie Correctiv und dpa) schmeißt Zuckerberg weltweit raus, ersetzt sie durch das Community-Notes-Konzept von Elon Musk auf X. Die linke Tyrannei auf Social Media bricht endgültig zusammen!
Julian Reichelt, ehemaliger BILD-Chefredakteur
zuckerberg goes full musk
Ulf Porschardt, Herausgeber der Tageszeitung Die Welt
Wer die Meinungsfreiheit auch nur ein einziges Mal mit Füßen tritt, sie Demokratie- bzw. Freiheitsfeinden überlässt, zensieren & für immer sperren lässt, dem sollte man nie wieder vertrauen. Mark Zuckerberg ist kein Mann der Freiheit.
Manaf Hassan, Journalist
Alles dreht sich Leute. Wie oft hat die linke Seite seit der Übernahme von @elonmusk versucht, X irrelevant zu machen? Stattdessen orientiert sich nun auch #Zuckerberg am Erfolgsmodell. Abschaffung der linksorientierten #Faktenchecker, dafür Community Notes. Es lebe die Meinungsfreiheit!
Anabel Schunke, neurechte Influencerin