Studie: USA können atomare Startrampen Russlands und Chinas in 2 Stunden zerstören
Seite 2: Tausende Marschflugkörper
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Den USA und ihren Verbündeten stehen schätzungsweise 3.500 JASSM- und 4.000 Tomahawk-Marschflugkörper dafür zur Verfügung. Die Autoren betonen:
Die USA und ihre Verbündeten sind in der Lage, selbst die am tiefsten verborgenen und mobilsten strategischen Streitkräfte Russlands und Chinas zu bedrohen.
Die Studie geht auch auf die jüngste Ankündigung der USA ein, bis 2026 Langstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. Durch die Stationierung in Süddeutschland würden mehrere russische Abschussrampen für Interkontinentalraketen (ICBM) in Reichweite gebracht.
Wachsende militärische Überlegenheit
Die Vereinigten Staaten sind also in der Lage, alle nuklearen Abschussanlagen Russlands und Chinas mit konventionellen Waffen zu zerstören, was die Studienexperten als eine potenziell instabile geopolitische Lage bewerten.
Prof. Dan Plesch und Manuel Galileo von der Soas University of London sprechen von einer "stillen Revolution in militärischen Angelegenheiten", die die wachsende militärische Überlegenheit der USA gegenüber Moskau und Beijing (Peking), insbesondere im Bereich der Raketentechnologie, verdeutlicht.
Obwohl Russland und China erhebliche Fortschritte bei der Radarerfassung gemacht haben, ist sie dem Bericht zufolge immer noch unzureichend in Bezug auf US-Tarnkappenbomber und die ihrer Verbündeten. Außerdem erhöhen die bemannten Flugzeuge und unbemannten Drohnen, über die die USA verfügen, die Reichweite der Waffen und verkürzen die Zeit bis zum Einschlag.
Neues Wettrüsten
Mit Aegis, Patriot, THAAD und anderen Luftabwehrsystemen sind die USA zudem in der Lage, russische und chinesische Interkontinentalraketen abzuschießen, ebenso wie mit den Luft-Luft-Raketen, mit denen sie wenige Minuten nach dem Start in der Startphase zerstört werden können.
Was die See anbelangt, so seien die russischen U-Boote dem Bericht zufolge leichter aufzuspüren und befänden sich in Reichweite der Nato-Staaten. Auch in Hinsicht auf Schläge aus der Luft sehen die Autoren die USA ebenfalls gut gewappnet, möglich Angriffe abzuwehren.
Die Studie befürchtet, dass die US-Übermacht den Beginn eines neuen Wettrüstens einleiten könnte, da Russland und China versuchen, sich anzupassen – und dadurch in einer größeren Krise das Risiko einer Fehlkalkulation steigt, bei der Atomwaffen zum Einsatz kommen könnten, um den USA zuvorzukommen.
Permanente Alarmbereitschaft
Die Autoren warnen darüber hinaus, dass die Überlegenheit unterschätzt werde, sie Russland und China dazu zwinge, ihre Raketen ständig abschussbereit zu halten und die Situation noch verschlimmert werde, da sich die internationalen Waffenkontrollsysteme in einer Phase des Niedergangs befinden.
Um die Eskalation und Bedrohungslage zu reduzieren, müsste der Trend umgekehrt werden. So ist der Bericht Teil des an der Soas University of London ansässigen Projekts für ein strategisches Konzept zur Beseitigung von Waffen und deren Weiterverbreitung.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der von UN-Generalsekretär António Guterres in seiner Neuen Agenda für den Frieden im Juli 2023 skizzierten Notwendigkeit einer neuen jährlichen Sondersitzung der UN-Generalversammlung zum Thema Abrüstung sowie auf Beispielen und Modellen zur Umsetzung allgemeiner Rüstungskontrolle und Abrüstung.