Taleban was again Fucked by RyDen

Hackerangriff auf Netzseite der afghanischen Taliban

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Erneut hat RyDen zugeschlagen. Bereits zum zweiten Mal in nur wenigen Tagen wurde von ihm am heutigen Dienstag die offizielle Netzseite der afghanischen Taliban gehackt: "Taleban was again Fucked by RyDen". Statt offizieller Propaganda ist dort nun der Steckbrief des Terroristen Osama bin Laden abgebildet ("Bastard Still Wanted, Dead or Alive") - mit dem Hinweis, dass das FBI für Informationen, die zur Verhaftung des Gesuchten führen, 5.000.000 Dollar zahle. Auch eine russische E-Mail-Kontaktadresse hat RyDen auf der Netzseite hinterlassen.

Schon am vergangenen Sonntag war die Seite - offenbar ebenfalls von RyDen - angegriffen und mit Anti-Taliban-Parolen versehen wurden. Den Anlass für den ersten Hack lieferte das Taliban-Regime selbst, das einen Tag zuvor den afghanischen Bürgern jeglichen Zugang zum Internet verboten hatte. Nur das Büro des Oberhaupts der radikal-islamischen Taliban-Regierung, Mullah Mohammad Omar, dürfe künftig noch über einen Internet-Zugang verfügen, hieß es in einem Erlass, der am Samstag im Taliban-Rundfunksender, Radio Shariat, verlesen wurde. Regierungsbüros, die aus sachlichen Gründen eine Internet-Verbindung benötigten, müssten dies in Zukunft schriftlich beim Büro des Taliban-Chefs beantragen.

Welche Strafen für den illegalen Zugriff aufs Netz zukünftig verhängt werden sollen, das wurde in dem Radiobericht jedoch nicht gesagt. Allerdings spielt das Internet in dem Land, in dem auch Fernsehen und Kino verboten sind, ohnehin nur eine äußerst geringe Rolle. Allein schon wegen der miserablen technischen Infrastruktur. So sind gerade mal 0,8 Prozent der Bürger an das Telefonnetz angeschlossen. Die in Afghanistan arbeitenden ausländischen Hilfsorganisationen benutzen daher zumeist Satellitentelefone, um mit der Heimat in Kontakt zu treten.