UFO-Angriff in Indien

Oder waren es Insekten oder die Pakistanis?

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Es gibt Länder auf dieser Erde, in denen die Mysterien und Mythen von Jahrtausenden schier mit den Händen greifbar sind, in denen Märchen und Wirklichkeit sich zu Einem verbinden, in denen Industrialisierung und Globalisierung den Geheimnissen einer anderen Welt nicht den Garaus machen konnten.

Nein, ich will Ihnen keine Fernreise aufschwatzen. Ich brauch' lediglich einen Vorspanntext für die jährliche Massenhysterie in Indien. Erinnern Sie sich an den Affenmenschen? Im Mai 2001 hielt der Monkey Man Delhi ein Weilchen in Atem. Ein paar Leute wurden gebissen, ein paar andere fast gelyncht, und drei sprangen aus Panik vor dem großen Unbekannten in den Tod. Wer oder was dahinter gesteckt hat, bleibt bis heute unbekannt. Angeblich sollen die Monkey-Man-Bisse von Tieren stammen, aber die Beschreibungen der Kreatur durch Zeugen lassen eher auf einen verkleideten Menschen schließen - wenn es nicht gar ein ganzer Trupp von Scherzbolden war oder ein paar Leutchen, die unabhängig von einander auf die lustige Maskerade-Idee kamen, nachdem einmal die Massenpanik losgetreten war.

Massenpanik gibt es jetzt wieder in Indien, wie The Times of India berichtet. Diesmal handelt es sich nicht um einen Affenmenschen, der beißt, sondern um ein UFO, das kratzt. Ja, richtig gelesen, kratzt. Deswegen hat die übernatürliche Erscheinung auch gleich den Namen Muhnochwa (Gesichtkratzer) erhalten. Muhnochwa wird als rot-blau strahlende Kugel beschrieben, die auf den Gesichtern und Gliedmaßen der Opfer Kratzer und Verbrennungen hinterlässt - und wird mittlerweile für sieben Todesfälle verantwortlich gemacht.

Da die Polizei offensichtlich nicht ausreichenden Schutz gegen außerirdische Gesichtkratzer gewährleisten kann, ist man zur Selbsthilfe geschritten: Dorfbewohner ziehen nachts durch ihre Siedlungen und trommeln zur UFO-Abschreckung. Außerdem will man einen Zusammenhang zwischen Antennen und Muhnochwa festgestellt haben. Die Dinger wurden abgebaut, um die UFOs nicht anzulocken. Bin ja mal gespannt, wann jetzt die ersten Mobilfunkgegner in Deutschland plötzlich Kratzer im Gesicht feststellen und ultimativ den Antennenabbau fordern...

Nicht dass die Polizei völlig untätig bliebe: Man verteidigte sich gegen stürmende Dörflermobs (was den nächsten Todesfall verursachte) und bastelte eine UFO-Lockstation, indem man einen Küchenmixer mit Lichtern ausstattete und auf eine Stange stellte. Tatsächlich wurde auch ein dreimal "photokopiererhaft" blinkendes UFO angelockt, das am Masten vorbeiflog.

Obwohl so doch eigentlich über jeden Zweifel bewiesen sein sollte, dass es sich hier um Außerirdische handelt, geht die Polizei auch weiter anderen Spuren nach. Police Deputy Inspector General K. N. D. Dwivedi glaubt an ein gentechnisch erzeugtes Insekt, das von "anti-nationalen Elementen" (sprich: den Pakistanis) ins Land gebracht worden sei.

Fragen über Fragen. Warum lassen sich pakistanische Gen-Insekten von Küchenmixern anlocken? Warum blinken Außerirdische wie Photokopierer? Die Mysterien des alten und geheimnisvollen Landes Indien geben sich dem Fremden nicht so einfach preis...