UN-Bericht belastet venezolanische Führung schwer
Seite 2: Gewalt und Unterdrückung als politische Strategie
- UN-Bericht belastet venezolanische Führung schwer
- Gewalt und Unterdrückung als politische Strategie
- Ein Klima "fast völliger Straflosigkeit"
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Dabei wurde mit Deutlichkeit nicht gegeizt: Ehemalige Mitarbeiter des Sebin sollen dem Team erzählt haben, dass Folter in manchen Fällen "direkt von Maduro" angeordnet worden sei. Explizite schriftliche Beweise für diese Aussage existieren jedoch nicht.
Zu den Foltermethoden des Sebin sowie des DGCIM gehören neben den bereits genannten auch Vergewaltigungen, Schläge mit Gegenständen wie Tischen oder Baseballschlägern, das Treiben von Stecknadeln unter die Fingernägeln von Häftlingen sowie die Androhung der Verhaftung oder Vergewaltigung weiterer Familienmitglieder der Festgehaltenen.
Wenig überraschend sind auch die Haftbedingungen: Der Bericht erwähnt Zellen, in die kaum Tageslicht dringt; nur ein erlaubter Toilettengang pro Tag – oder das Verrichten des Stuhlgangs in Plastikbeutel.
In den meisten Fällen werden die willkürlichen Verhaftungen mit anschließender Folter in der Hauptstadt Caracas im Gebäude "El Helicoide" durchgeführt. Zudem betreibe der DGCIM im ganzen Land geheime Gefängnisse.
Das futuristisch anmutende Gebäude "El Helicoide" hatte der damalige Diktator Marcos Pérez Jiménez (1952-1958) als Prestigeprojekt bauen lassen. Es war als weltweit erstes "Drive-thru"-Einkaufszentrum geplant, wurde jedoch nie fertiggestellt. Es sollte als Symbol einer reichen und prosperierenden Nation wirken – doch heute werden dort Regime-Gegner gefoltert, Studierende und kritische Geister willkürlich festgehalten. Gerichtsbeschlüsse zur Freilassung Inhaftierter werden mehrheitlich einfach ignoriert.
Der UN-Bericht konstatiert, dass die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Venezuela – von den Geheimdiensten verübt – "als Teil einer staatlichen Politik zur Unterdrückung von Regierungsgegnern" ausgeübt wird. Nicolás Maduro sowie weitere hochrangige Regimeanhänger seien direkt involviert, etwa beim "Auswählen von Zielen" für Geheimdienstmitarbeiter, darunter viele politische Gegner.
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