US-Autozölle: Scheinbare Erleichterung täuscht Verbraucher

Christian Kliver
US-Autos, fabrikneu

Teurer: US-Autos. Bild: Dolores M. Harvey/ Shutterstock.com

Die US-Regierung lockert die Zölle auf importierte Autos. Hersteller sollen mehr Zeit bekommen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Doch für Verbraucher wird es teuer.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump kündigte an, bereits am Dienstag Schritte einzuleiten, um die Auswirkungen der Zölle auf importierte Autos und Autoteile abzumildern. Ziel ist es, den Autoherstellern mehr Zeit zu geben, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Die Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge und Autoteile bleiben grundsätzlich in Kraft.

Sie sollen jedoch so angepasst werden, dass sie nicht mehr mit anderen Zöllen, beispielsweise auf Stahl und Aluminium, "gestapelt" werden. Autohersteller müssen also nicht zusätzlich zu den Auto- und Teilezöllen auch noch Zölle auf diese in der Automobilproduktion weitverbreiteten Metalle zahlen, bestätigte ein Sprecher des Weißen Hauses.

Zudem sollen Autohersteller einen Teil der Kosten für Zölle auf importierte Komponenten erstattet bekommen. Die Erstattung soll im ersten Jahr bis zu 3,75 Prozent des Werts eines Neuwagens betragen, wird aber über zwei Jahre schrittweise abgebaut.

Der 25-prozentige Zoll auf importierte Autos trat am 3. April in Kraft. Am Samstag sollen die Zölle auf importierte Autoteile ausgeweitet werden.

Zölle verteuern Autos und Reparaturen trotzdem

Handelsminister Howard Lutnick bezeichnete die Anpassungen als "wichtige Partnerschaft mit den heimischen Autoherstellern und unseren großartigen amerikanischen Arbeitern" und als "großen Sieg für die Handelspolitik des Präsidenten". Unternehmen, die im Inland produzieren, würden belohnt und Hersteller, die sich verpflichten, in den USA zu investieren, bekämen einen Anreiz.

Trotz dieser Änderungen wird es weiterhin erhebliche Zölle auf importierte Autos und Autoteile geben. Das dürfte die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen um Tausende US-Dollar erhöhen und auch die Kosten für Reparaturen und Versicherungsprämien in die Höhe treiben.

Mary Barra, Chefin von General Motors, begrüßte die Anpassungen. Die Führung des Präsidenten trage dazu bei, "gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen wie GM zu schaffen und uns zu ermöglichen, noch mehr in die US-Wirtschaft zu investieren", sagte sie.

US-Automobilverbände hatten Trump zuvor in einem Schreiben aufgefordert, nicht wie geplant am 3. Mai Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Autoteile zu erheben. Sie warnten, dass die Zölle die globale Lieferkette durcheinanderbringen, zu höheren Autopreisen und geringeren Umsätzen bei den Händlern führen und Wartung und Reparatur verteuern würden. Viele Zulieferer hätten nicht das Kapital, um eine abrupte zollbedingte Unterbrechung zu überstehen.