US-Marineprogramm in der Krise: Neue U-Boote kommen mit erheblichen Verzögerungen
Das U-Boot-Programm der US-Marine gerät ins Stocken. Die neue Columbia-Klasse verzögert sich um Jahre. Droht eine Lücke in der nuklearen Abschreckung?
Das U-Boot-Programm der US-Marine kämpft offenbar mit massiven Problemen. Wie die Asia Times berichtet, ist die Ablösung der alternden Ohio-Klasse durch Verzögerungen beim Bau der neuen Columbia-Klasse gefährdet.
Lücken in der nuklearen Abschreckung
Dies geht aus einem Bericht des US Government Accountability Office (GAO) hervor, der letzte Woche veröffentlicht wurde und Probleme wie Verzögerungen, Kostenüberschreitungen und Leistungsrisiken aufdeckt.
Die Auslieferung des ersten U-Bootes der Columbia-Klasse, die ursprünglich für April 2027 vorgesehen war, wird nun zwischen Oktober 2028 und Februar 2029 erwartet. Damit steht die geplante Einsatzbereitschaft im Jahr 2030 in Frage, was angesichts der zunehmenden Spannungen mit China zu einem Problem für die US-Marine werden könnte.
Das GAO weist in seinem Bericht weiter auf anhaltende Probleme wie mangelhafte Bauausführung, Verzögerungen bei Arbeitsanweisungen und Materialknappheit hin, die zu erheblichen Kostensteigerungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar geführt haben.
Der für die Columbia-Klasse verantwortliche Schiffbauer Electric Boat wird im GAO-Bericht kritisiert, weil er wiederholt Kosten- und Zeitpläne nicht einhalten konnte. Außerdem wird der optimistische Sanierungsplan des Auftragnehmers als unrealistisch bezeichnet.
Der Bericht warnt davor, dass die US-Marine ohne eine verbesserte Aufsicht und revidierte Kostenschätzungen mit operationellen Lücken in ihrer nuklearen Abschreckungsstrategie konfrontiert werden könnte.
Absichtlich falsch geschweißte Nähte?
Laut einem weiteren Bericht des US Naval Institute (USNI) hat die Werft Newport News Shipbuilding das Justizministerium über möglicherweise absichtlich fehlerhaft geschweißte Nähte in U-Booten und Flugzeugträgern informiert.
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Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass einige Schweißer bewusst gegen Schweißprotokolle verstoßen haben. Das volle Ausmaß der fehlerhaften Schweißnähte wird noch untersucht.
Der Bericht weist darauf hin, dass die Beschaffungskosten für das erste Columbia U-Boot aufgrund von Konstruktions- und Entwicklungskosten inzwischen auf 15,2 Milliarden Dollar geschätzt werden.
China holt auf
Die US-U-Boot-Flotte ist seit ihrem Höhepunkt im Kalten Krieg von 140 auf nur noch 67 nuklear angetriebene U-Boote geschrumpft, von denen nur 49 als Jagd-U-Boote klassifiziert sind. Aufgrund eines dreijährigen Wartungsrückstaus ist derzeit fast ein Drittel dieser Boote nicht einsatzbereit.
Wie das China Maritime Studies Institute (CMSI) berichtet, hat die chinesische U-Boot-Industrie im Rahmen der Marinemodernisierung durch staatlich gelenkte Innovationen in Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau der Werftinfrastruktur große Fortschritte gemacht.
Trotz erheblicher Investitionen bestünden jedoch weiterhin Schwächen, insbesondere bei den Antriebssystemen, der Schalldämmung und der außenluftunabhängigen Antriebstechnik.