US-Rüstungskonzerne mit deutlichem Umsatzwachstum in 2024

Raketen aus dem Arsenal der US-Airforce

Vielfältiges Sortiment an Raketen der US-Airforce, demonstriert militärische Stärke und fortschrittliche Technologie.

(Bild: Robert Linder, Unsplash)

Die US-Rüstungsindustrie boomt nach Russlands Ukraine-Invasion. Erwartet wird eine starke Nachfrage nach Waffen für 2024. Welche Aktien steigen könnten.

Kriege kennen oft nur einen Gewinner: die Rüstungsindustrie. Das lässt sich derzeit in den USA sehr anschaulich beobachten. Als Russland in die Ukraine einmarschierte, rief das Pentagon die führenden Rüstungsunternehmen der USA zu einer Krisensitzung zusammen.

Ziel war es, die Produktion zu erhöhen. Doch einige Manager zögerten zunächst, weil sie befürchteten, nach dem Ende der Kämpfe auf einem Lager voller Raketen sitzen zu bleiben. Fast zwei Jahre später scheint diese Sorge verflogen zu sein.

Erwartete Nachfragesteigerung im Jahr 2024

Die großen Rüstungskonzerne haben ihre Haltung inzwischen deutlich geändert, berichtet Reuters. Sie rechnen nun mit einer starken Nachfrage im Jahr 2024. Das liegt primär an den zunehmenden Spannungen zwischen den USA und ihren Verbündeten auf der einen und Russland und China auf der anderen Seite. Die Länder rüsten mit teuren Waffensystemen und Munition auf, um auf vermeintliche und tatsächliche Bedrohungen zu reagieren.

Steigende Nachfrage und langfristige Verträge haben die Waffenschmieden dazu veranlasst, ihre Produktion zu erhöhen. Ein konkretes Beispiel für diese Entwicklung ist das Flugabwehrsystem Patriot.

Von den dafür benötigten Raketen wurden bisher 550 Stück pro Jahr hergestellt. Jetzt ist eine Steigerung auf 650 Raketen pro Jahr geplant. Bei einem Stückpreis von rund 4 Millionen US-Dollar ergibt sich allein für dieses Waffensystem ein jährliches Umsatzpotenzial von 400 Millionen US-Dollar.

Entwicklung von Rüstungsaktien

Als besonders profitabel erweist sich die Produktionssteigerung älterer Waffensysteme. Hier können die Unternehmen die hohen Investitionskosten, die mit der Produktion neuer Systeme verbunden sind, einsparen. Diese erhöhte Nachfrage wird sich schnell in den Bilanzen der Unternehmen niederschlagen.

Die Aktien der größten Rüstungsunternehmen, darunter Lockheed Martin, General Dynamics und Northrop Grumman, haben sich in den vergangenen zwei Jahren deutlich besser entwickelt als der S&P 500.

Laut Reuters deuten die Prognosen der Wall Street darauf hin, dass diese Aktien in den nächsten 12 Monaten weiter steigen werden. Für Unternehmen wie Lockheed Martin, General Dynamics und Northrop Grumman wird für das kommende Jahr ein Anstieg von 5 bis 7 Prozent prognostiziert, während für den S&P nur begrenzte Gewinne erwartet werden.

Eric Fanning, Geschäftsführer der U.S. Aerospace Industries Association, wies laut Reuters darauf hin, dass die amerikanischen Waffenlager vor der russischen Invasion in der Ukraine nicht voll waren. Die vermeintliche Aggression Chinas und Russlands sowie die Unterstützung der Verbündeten im Nahen Osten treiben die Nachfrage an.

Patriot-Systeme, Raketenmotoren, GMLRS-Bomben

Die Produktion der Patriot-Systeme ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie der Verkauf von Basiskomponenten eine Reihe von Unternehmen beeinflussen kann. RTX, ehemals Raytheon, stellt die Radar- und Bodensysteme her, während Lockheed Martin die neueste Generation der Abfangraketen produziert. Boeing plant, die Produktionskapazität für Sensoren, die zur Steuerung der Patriot-Raketen verwendet werden, in den nächsten Jahren um mehr als 30 Prozent zu erhöhen.

Ein weiteres starkes Nachfragesignal ist im Auftragsbestand für Feststoffraketenmotoren zu sehen, die seit der russischen Invasion in der Ukraine stark nachgefragt werden. Sowohl Northrop Grumman als auch L3Harris Technologies, die beiden Hauptproduzenten dieser Motoren in den USA, berichten von einer steigenden Nachfrage.

Ein weiteres Beispiel für die gestiegene Nachfrage sind die Guided Multiple Launch Rocket Systems (GMLRS), GPS-gesteuerte Raketen mit 90 Kilogramm schweren Sprengköpfen. Lockheed Martin, der Hersteller dieser Raketen, plant, die Produktion von 10.000 auf 14.000 Raketen pro Jahr zu erhöhen. Mehr als 6.100 dieser Raketen wurden bereits an die Ukraine geliefert.

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