US-Solarindustrie fordert mehr staatliche Hilfen im Wettbewerb mit China
China dominiert die Lieferketten für Solarmodulen. Fabriken in den USA können mit dieser Marktmacht nicht mithalten. Sie rufen deshalb nach mehr Staatshilfen.
In der Solarindustrie scheint China übermächtig zu sein. Die USA haben über den Inflation Reduction Act (IRA) bereits Milliarden in den Aufbau neuer Fabriken und einer lokalen Lieferkette investiert – doch das Geld reicht nicht, um gegen die chinesische Konkurrenz zu bestehen.
Das geht aus einer Analyse von Guidehouse Insights hervor, über die Reuters berichtet. Das Papier wurde von der Solar Energy Manufacturers for America Coalition (SEMA) in Auftrag gegeben. Darin wird betont, dass die Subventionen der US-Regierung und die handelspolitischen Maßnahmen nicht ausreichen, um den US-Herstellern zum Erfolg zu verhelfen.
Sorge um Wirtschaftlichkeit neuer Fabriken
Seit US-Präsident Joe Biden den IRA 2022 unterzeichnet hat, wurde der Bau von Dutzenden Fabriken zur Herstellung von Solarmodulen in den USA angekündigt. Die Preise für Solarmodule auf dem Weltmarkt sind jedoch aufgrund der großen Produktionskapazitäten in Asien im Keller.
Das lässt viele in der Branche zweifeln, ob die geplanten Fabriken überhaupt rentabel sein können. Bereits im vergangenen Jahr hatten Analysten und Vertreter von Solarfirmen und Handelsverbänden erklärt, berichtete Reuters, dass die Hälfte der geplanten Fabriken verschoben oder gestrichen werden könnten.
Forderung nach besser koordinierter staatlicher Unterstützung
Der Bericht empfiehlt eine besser koordinierte staatliche Unterstützung für heimische Solarfabriken. Obwohl der Inflation Reduction Act (IRA) Milliarden von US-Dollar an Subventionen für saubere Energie freigesetzt habe, sei dies nicht genug, so der Bericht.
Mike Carr, Geschäftsführer der SEMA Coalition, betonte gegenüber Reuters die Notwendigkeit eines erneuten Engagements und die Bereitschaft, auf veränderte Umstände zu reagieren.
Empfehlungen für strengere Standards und Durchsetzung von Zöllen
Der Bericht schlägt strengere Standards für Projektentwickler vor, die sich für eine 10-prozentige Steuergutschrift für die Verwendung von in den USA hergestellten Komponenten qualifizieren.
Derzeit können Projekte die Steuergutschrift auch dann in Anspruch nehmen, wenn die Zellen, aus denen die Module bestehen, aus chinesischen Materialien hergestellt wurden. Dies führe dazu, so der Bericht, dass Unternehmen keinen Anreiz hätten, heimische Quellen für Materialien wie Siliziumwafer und Polysilizium in Solarqualität zu erschließen.
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Die Biden-Administration wird außerdem aufgefordert, die Durchsetzung von Zöllen auf aus Südostasien importierte Module zu verstärken. Diese Zölle wurden von Biden vor fast zwei Jahren ausgesetzt, nachdem Projektentwickler sich darüber beschwert hatten, dass sie die Kosten in die Höhe trieben und das Wachstum einer wichtigen sauberen Energietechnologie behinderten.
"Zölle müssen wirksam durchgesetzt und tatsächlich erhoben werden, wenn sie funktionieren sollen", heißt es in dem Bericht.
Strengere Durchsetzung von US-Gesetzen
Schließlich empfiehlt der Bericht eine strengere Durchsetzung eines US-Gesetzes, das Produkte aus Zwangsarbeit verbietet. Die Regierung sollte von staatlichen Solarprojekten verlangen, dass nur Solarmodule verwendet werden, deren Komponenten in den USA hergestellt wurden.
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