USA provozieren China und Nordkorea: 5 von 11 Flugzeugträgern im Pazifik

Die Theodore-Roosevelt- und die Nimitz-Carrier-Strike-Groups im Südchinesischen Meer, 9. Februar 2021. Bild: Elliot Schaudt, Navy / Public Domain

Washington erzürnt Beijing und Pjöngjang mit Militarisierung. Gegenreaktionen drohen. Warum US-Kurs falsch ist und unsicherer macht. Gastbeitrag

Die USA werden in den kommenden Wochen fast die Hälfte ihrer Flugzeugträger im Pazifik stationieren.

Daniel Larison ist Redakteur bei Antiwar.com und leitete zuvor die Zeitschrift The American Conservative.

Die South China Morning Post berichtete am 14. Februar, dass fünf der elf amerikanischen Flugzeugträger wahrscheinlich bald alle gleichzeitig dort stationiert sein werden.

Ungewöhnliche Konzentration von US-Seemacht

Zwei der Flugzeugträger, die USS Carl Vinson und die USS Theodore Roosevelt, haben an einer militärischen Übung mit Japan im Philippinischen Meer teilgenommen, die USS Ronald Reagan liegt im Hafen von Yokosuka, die USS Abraham Lincoln ist Anfang des Monats aus San Diego ausgelaufen, und die USS George Washington wird die Reagan voraussichtlich in einigen Wochen ablösen.

Das ist eine ungewöhnliche Konzentration der US-amerikanischen Seemacht in einer Region auf einmal und wird weithin als Machtdemonstration gegenüber China und Nordkorea interpretiert.

Die Biden-Regierung hat im letzten Jahr vermehrt Machtdemonstrationen in Ostasien durchgeführt, um den asiatischen Verbündeten zu zeigen, dass die USA sie nicht vergessen haben. Angesichts der Bedeutung, die Washington dem "Indopazifik" und einer aktiven Rolle der USA in diesem Raum beimisst, ist es nicht überraschend, doch könnte sie damit auch zu wachsenden Spannungen mit Beijing (Peking) und Pjöngjang beitragen.

Einiges davon haben wir bereits in dem Hin und Her zwischen den USA und Nordkorea seit letztem Sommer beobachten können, als Nordkorea auf die Stationierung von US-Flugzeugträgern in Südkorea mit weiteren Raketentests und einer noch aggressiveren Rhetorik reagierte.

Biden will zeigen, dass man Ostasien nicht vernachlässigt

Während diese Flugzeugträgereinsätze vermutlich die Entschlossenheit und das Engagement der USA gegenüber ihren regionalen Verbündeten signalisieren sollen, könnten sie China und Nordkorea leicht dazu ermutigen, ihrerseits Stärke zu demonstrieren.

Sie sind auch eine Erinnerung daran, dass die USA in Ostasien immer noch sehr stark auf das Militär setzen und der wirtschaftlichen Staatsführung sowie der Diplomatie nur wenig Beachtung schenken. Dafür werden relativ wenige Ressourcen zur Verfügung gestellt.

Van Jackson, der zu internationalen Beziehungen forscht, warnte vor mehr als zwei Jahren vor den Gefahren dieses Ansatzes, und seitdem haben die USA ihre Militärausgaben und -einsätze noch erhöht.

Da sich die Aufmerksamkeit Washingtons in den letzten vier Monaten so sehr auf den Gaza-Krieg und die damit verbundenen anderen Konflikte im Nahen Osten konzentriert hat, scheint die Regierung zeigen zu wollen, dass sie Ostasien nicht vernachlässigt.